Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 273 St. Jakobi 1606, 1746

Beschreibung

Grabplatte für Vick Selemann und Katharina Berendes (A) sowie für Johann Dietrich Bohnstedt (D). Kalkstein. Die hochrechteckige Platte ist an der Südwand des mittleren nördlichen Turmpfeilers aufrecht angebracht. Inschrift A im oberen Bereich der Platte erhaben in vertiefter Zeile, darunter die eingehauene Inschrift B. Daran anschließend eine etwa die halbe Plattenhöhe einnehmende Tafel, deren obere Ecken eingezogen, nach unten flachrund abschließend. Diese Tafel ist umgeben von Flachreliefs, die Tugend-Personifikationen (Glaube links und Hoffnung rechts) sowie darüber zwei Engel in einem Kahn mit Totenschädel und Stundenglas zeigen. Auf der Tafel ein Wappenschild mit erhaben ausgehauenen Initialen, zu beiden Seiten die eingehauene Jahreszahl (C). Unten heute die eingehauene Inschrift D, für die wahrscheinlich eine ältere, zu A–C gehörende Inschrift beseitigt wurde. Der Hintergrund von Inschrift A und die Kerben aller eingehauenen Inschriften waren mit einer dunklen Masse ausgelegt, von der nur noch geringe Spuren vorhanden sind.

Maße: Br. 166 cm, H. 225 cm. Bu. 10 cm (A), 8 cm (B), 20–30 cm (C), 5,5–10 cm (D).

Schriftart(en): Mischschrift aus gotischer Minuskel und Fraktur (A), Fraktur und Kapitalis mit Versalien (D), Kapitalis (C) mit Versalien (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    Disse Sten Vnde Begrefftenisse ‎/ Hort Vick Seleman Vnd Siner Hvss‎/Frvwen Cattrina Berendes Vnd sinen ‎/ erven

  2. B

    CHRISTVS IS MIN LEVENT ‎/ STERVEN IS MIN GEWIN1)

  3. C

    16 ‎// V(ICK) S(ELEMAN) ‎// 06

  4. D

    Dieser Stein und Begraebnis ‎/ Gehöret ‎/ IOHAN DIEDRICH, BOHNSTEDT ‎/ vnd seinen Erben, ‎/ A(NN)O 1746

Wappen:
Selemann

Kommentar

Bei Vick Selemann könnte es sich um einen Verwandten des Andreas Selemann (1602–1664) handeln, der Altermann des Gewandhauses, Ratsherr und Provisor von St. Jakobi war.2) Christoph Selemann war seit 1594 Pfarrer von St. Johannis.3)

Anmerkungen

  1. Phl. 1,21.
  2. Vgl. StA Stralsund, Hs. 360 (Dinnies, Verzeichnis 2), S. 372.
  3. Nach Lobes, Reformations-Werck, S. 59; Heyden, Wolgast, S. 148.

Nachweise

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 392 (A).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 273 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0027303.