Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 245 St. Nikolai 4.V.16.Jh.

Beschreibung

Teil eines Epitaphs. Holz, bemalt. Das Gemälde in einem modernen Rahmen ist im nördlichen Seitenschiff zwischen der dritten und vierten Kapelle aufgehängt. Der aus dem Grab auferstandene Christus mit einer Siegesfahne hält zwei Gesetzestafeln in der Hand, auf denen die Inschrift aufgemalt ist, die entsprechend der Textanordnung in zwei Kolumnen wiedergegeben wird. Unter dieser Szene kniet links ein älterer Mann, hinter ihm drei lebende und vier verstorbene Söhne, rechts zwei Ehefrauen mit vier lebenden und acht verstorbenen Töchtern. Die in der Mitte wohl ursprünglich dargestellten Wappen der Eheleute sind nicht erhalten.

Maße: H. 105 cm, Br. 81,5 cm. Bu. 0,8 cm.

Schriftart(en): Hebräische Buchstaben.

Jürgen Herold [1/1]

  1. לֹא יִהיה
    לךָ אלוהים
    אֲחרים על
    פָנַי
    לֹא תשא
    1)את שם  

    זָכוֹר את
    יֹום הַשַבָת
    כּבּד אֶת
    אָבִוּך
    2)ואת  

Übersetzung:

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst den Namen (...). Gedenke des Sabbathtages. Du sollst deinen Vater und (deine Mutter) ehren.

Kommentar

Das hebräische Zitat aus den Zehn Geboten beginnt – entgegen der Leserichtung der hebräischen Sprache von rechts nach links – auf der linken Tafel. Das Epitaph ist nur teilweise erhalten. Es fehlen neben den Wappen auch Angaben zu den dargestellten Personen, die sich auf einer Schrifttafel unter dem Tafelbild befunden haben könnten. Vgl. dazu das ähnlich gestaltete Epitaph Kat.-Nr. 222 (1591), das sicher von demselben Meister angefertigt wurde.

Anmerkungen

  1. Ex. 20,3 u. 7; Dt. 5,7 u. 11.
  2. Ex. 20,12; Dt. 5,16.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 245 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0024509.