Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 240 St. Nikolai um 1600, 1635 o. früher?

Beschreibung

Drei Fragmente einer Grabplatte für N. N. Neven (A), N. N. Hemmel und Anna Neven (B) sowie für Johann N. N. und Elisabeth Prens (C). Kalkstein. Im ersten Joch des nördlichen Seitenschiffs und in der südlichen Turmhalle,1) abgetreten. Das größte, mehrfach gebrochene Fragment 1 bildete die rechte obere Ecke einer hochrechteckigen Grabplatte. An der oberen Schmalseite Inschrift A, an der rechten Langseite B, zeilenweise im Innenfeld Inschrift C. Auf Fragment 2, wohl die rechte untere Ecke dieser Platte, setzt sich B fort, schließt aber nicht unmittelbar an den Text auf dem ersten Bruchstück an. Auf dem kleinsten Fragment 3 Inschrift D. Alle Inschriften erhaben in vertiefter Zeile.

Maße: H. 133 cm (Fragment 1), 92 cm (Fragment 2), 67 cm (Fragment 3), Br. 62 cm (Fragment 1), 79 cm (Fragment 2), 49 cm (Fragment 3). Bu. 9 cm (A), 9,5 cm (B, D), 10 cm (C).

Schriftart(en): Fraktur mit Elementen der gotischen Minuskel.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [– – –]s Neven

  2. B

    [– – –] Hemmels Vnd Anna Neven [– – –]ochen Herr[.]a) h[– – –]

  3. C

    [– – –] Johan ‎/ [– – –]er [..]ge(n) ‎/ [– – –Elisa]bett Prens ‎/ [– – –be]der Erven

  4. D

    [– – –]ede Na siner Vor H[– – –]

Kommentar

Alle Inschriften weisen wulstige, in Schwellzüge aufgelöste Frakturversalien auf. Die umlaufend angebrachten Inschriften A und B werden vor C, aber aufgrund der Schriftähnlichkeiten in relativ engem zeitlichen Zusammenhang mit dieser entstanden sein. Elisabeth Prens (C) war mit dem Kaufmann Johann Kalwage verheiratet, der 1635 oder früher verstarb (vgl. Kat.-Nr. 275). Ob der Vorname ‚Johann‘ in Inschrift C darauf schließen lässt, dass auch er als Eigentümer der Grabplatte genannt war, lässt sich nicht mehr sicher ermitteln. Johann Kalwage besaß aber nachweislich eine Grabplatte unter dem Turm.2)

Textkritischer Apparat

  1. Möglich auch Berr[.].

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 324,343,336.
  2. Ursprünglicher Standort der Grabplatte nach PfA St. Nikolai, Nr. 130 (Richter, Begräbnisse), S. 33 (Nr. 341).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 240 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0024004.