Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 165 St. Nikolai M.15.–M.16.Jh., 1607

Beschreibung

Grabplatte für Joachim Hagemeister (B). Kalkstein. Die hochrechteckige Platte liegt im zweiten Joch des südlichen Chorumgangsbereichs.1) Oberfläche stark abgetreten, dadurch gravierender Schriftverlust. An der rechten Langseite geringe Reste der ehemals wohl umlaufend und mit runden Eckmedaillons ausgeführten Inschrift A, teilweise durch eine Stufe verdeckt. Am oberen Ende der Platte die zweizeilige Inschrift B. Beide Inschriften erhaben in vertiefter Zeile.

Maße: H. 267 cm, Br. 154 cm. Bu. 9 cm (A), 11 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A); Mischschrift, aus gotischer Minuskel und Fraktur (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [– – –]dags [– – –]

  2. B

    Di[– – – J]ochim Hage‎/meste[r – – –] Erven 1607

Kommentar

Inschrift A ist in der Spätform der gotischen Minuskel ausgeführt. Innerhalb der weit verzweigten Ratsfamilie Hagemeister (B) handelt es sich bei dem Besitzer dieser Grabplatte wohl um den Kaufmann und Faktor der isländischen Handelskompanie Joachim, der in erster Ehe mit Anna von Eixen († 1610), in zweiter seit 1611 mit Anna († 1623), verwitwete Volquin, Tochter von Valentin Völschow, verheiratet war. Seine Kinder waren Joachim d. J., Johann, Anna und Katharina. Auch sein Vater, der Kaufmann Lukas Hagemeister († 1626), war zweimal verheiratet, mit Katharina Lange und Anna von Kahlden.2) Anna von Kahlden erwarb 1627 eine Grabplatte in St. Nikolai (Kat.-Nr. 316) und verheiratete sich 1628 mit Peter von Braun.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 226.
  2. Vgl. StA Stralsund, Hs. 366 (Dinnies, Stammtafeln 3), S. 70a–71. Zur Genealogie der Anna von Kahlden († 1673) vgl. Genealogisches Handbuch des Adels 24, S. 130f.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 165 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0016506.