Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 161 St. Nikolai M.15.–M.16.Jh., 1566, 1620–1629

Beschreibung

Grabplatte für Joachim Ranzow (B). Kalkstein. Im dritten Joch des nördlichen Seitenschiffs am östlichen Langhauspfeiler.1) Die hochrechteckige Platte wurde an der oberen Schmalseite verkürzt. Rechts oben fehlt darüber hinaus ein größeres dreieckiges Stück, dadurch Schriftverlust. Oberhalb der Plattenmitte die ausgemeißelte Inschrift A, erhaben in vertiefter Zeile, nur noch erster und letzter Buchstabe lesbar, darüber eine zugehörige Hausmarke (H51). Unmittelbar an der oberen Schmalseite die nur unvollständig erhaltene Inschrift B. Zwischen den Ziffern der Jahreszahl die Umrisse eines kleinen gelehnten Wappenschildes ohne Inhalt. In der unteren Hälfte der Grabplatte Inschrift C. Darüber ein Bischofsstab als Besitzzeichen der Nikolaikirche und die Nummerierung D. Die Inschriften A und C erhaben in vertiefter Zeile, B und D eingehauen.

Inschrift B ergänzt nach Hs. 359.

Maße: H. 110 cm, Br. 94 cm. Bu. 10 cm (A), 7 cm (B), 8 cm (C, D).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A) mit Kapitalisversal (B); Kapitalis (C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    m[– – –]ow

  2. B

    [Düsse Steen und Begräfnis gehört Joachim] ‎/ Ranssow ˑ v[nd sienen Erven] ‎/ 15‎//[66]

  3. C

    [D]ISSE STEN SCHAL IN 60 ‎/ [I]AREN NICH GEOFEN[T W]ERD(EN) ‎/ VAN ANNO 162[.]

  4. D

    122

Kommentar

Inschrift A war wohl in der Spätform der gotischen Minuskel ausgeführt. Inschrift B aus dem Jahr 1566 wird bei Dinnies im Kontext des Lebenslaufs des Ratsmitglieds (seit 1553) Joachim Ranzow wiedergegeben, der jedoch bereits im Oktober 1561 verstarb.2) Diese Zuordnung ist daher wahrscheinlich nicht zutreffend. Bei dem Besitzer der Grabplatte könnte es sich um denjenigen Joachim Ranzow handeln (seinen Sohn?), der 1564 im Alter von 36 Jahren Altermann des Gewandhauses wurde und 1578 starb.3)

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 72.
  2. Vgl. StA Stralsund, Hs. 359 (Dinnies, Verzeichnis 1), S. 663–666.
  3. Kruse, Register, S. 9.

Nachweise

  1. StA Stralsund, Hs. 359 (Dinnies, Verzeichnis 1), S. 664 (B).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 161 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0016108.