Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 154 St. Nikolai E.15.–M.16.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Hans Sils (und/oder Angehörige). Kalkstein. Im zweiten Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Kanten der hochrechteckigen Platte an der oberen Schmalseite ausgebrochen, Oberfläche abgetreten, dadurch Schriftverlust. Inschrift A an der oberen Schmal- und der rechten Langseite erhaben in vertiefter Zeile, ohne Eckornamente; Text an der oberen Schmalseite nicht mehr lesbar. Unmittelbar unter A die Umrisse eines gelehnten Wappenschildes, hier vielleicht ursprünglich eine Metalleinlage. Im unteren Bereich das Besitzzeichen der Nikolaikirche (Bischofsstab) und die eingehauene Nummerierung B umgeben von den Konturen eines gelehnten Wappenschildes.

Maße: H. 206 cm, Br. 124 cm. Bu. 10 cm (A).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [– – –] ‎/ hans syls vnde er(en) eru(en)

  2. B

    109

Kommentar

Inschrift A ist in der Spätform der gotischen Minuskel mit Kasten-a und nach außen abgeschrägten Schaftenden von u ausgeführt. Das Possessivpronomen eren weist darauf hin, dass die Grabplatte sich entweder im Besitz einer Frau (Witwe des Hans Sils) oder zweier Personen befand. Ende des Jahres 1489 wurde der Rechtsstreit zwischen Peter Sils, Kaufmann aus Bergen in Norwegen, und dem Ratsherrn Hermann Kindemann um ein Erbe beigelegt. Bei dem genannten Kaufmann wird es sich um einen Verwandten von Hans handeln.2)

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 58.
  2. Schroeder (Hg.), Liber memorialis 6, Nr. 226.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 154 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0015403.