Inschriftenkatalog: Stralsund
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)
Nr. 152 St. Jakobi E.15.–M.16.Jh., 1728
Beschreibung
Zwei Fragmente einer Grabplatte für Cord Fust (A) und Daniel Mülner (B, D). Kalkstein, abgetreten. Im Jahr 2006 aus dem Kirchenfußboden aufgenommen und eingelagert. Von der ursprünglich hochrechteckigen Platte sind zwei gleichgroße, querrechteckige Bruchstücke erhalten, die jedoch nicht unmittelbar aneinander passen. An der rechten Seite des oberen Fragments die von oben nach unten verlaufende Inschrift A, die letzten Worte auf Fragment 2. Quer auf Fragment 1 die Inschriften B und C, darunter Spuren einer abgearbeiteten älteren Kapitalis-Inschrift. Auf Fragment 2 die zu B gehörigen Initialen D sowie am rechten Rand die Nummerierung E. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, die übrigen Inschriften eingehauen.
Maße: H. 113 cm, Br. 155 cm (jedes Fragment). Bu. 10,0 cm (A), 3,0–7,0 cm (B), 5,5 cm (C), 8,5 cm (D).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Fraktur (C) und Kapitalis mit Versalien (B), Kapitalis (D).
Jürgen Herold [1/2]
- A
desse sten ˑ hort ˑ cort fusth [– – –] [s]inen eruen
- B
Dieser Stein vnd Begräbnis / gehöret / DANIEL MÜLNER / und seinen Erben 1728
- C
O. Mensch bedencke daß Ende1)
- D
D(ANIEL) M(ÜLNER)
- E
10.
Anmerkungen
- Sir. 7,40 (Was du thust so bedencke das ende).
- Vgl. zu Martin Fust StA Stralsund, Hs. 359 (Dinnies, Verzeichnis 1), S. 523f.
- Schroeder (Hg.), Liber memorialis 5, Nr. 605.
Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 152 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0015209.
Kommentar
Inschrift A ist in der schlanken Spätform der gotischen Minuskel ausgeführt; u mit abgeschrägten Schaftenden, Oberlängen teilweise nach rechts gebrochen. Bei Cord Fust (Vust) wird es sich um einen Verwandten des Ratsherrn Martin Fust (seit 1494) handeln.2) Im Jahr 1463 wird Cord Fust als eine von vier auswärts gefangen gehaltenen Personen genannt.3)