Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 151†? Landesamt für Kultur und Denkmalpflege E.15.–M.16.Jh.

Beschreibung

Sechs Bruchstücke eines Glasgemäldes.1) Gefunden 1999 in einem Latrinenschacht auf dem Grundstück Mühlenstr. 17. Die Namensinschrift ist auf einem Schriftband mit eingerollten Enden zwischen einfachen Linien in schwarzer Farbe aufgemalt. Die Glasfragmente waren zum Zeitpunkt der Inschriftenerfassung (Juni 2014) nicht zugänglich und wurden daher nach den Angaben in der Literatur bearbeitet.

Inschrift nach Abb. bei Schindler.

Maße: H. 3,5 cm, Br. ca. 26 cm (insgesamt). Bu. 1,7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

  1. D(ominus) bernadvsa) huiet

Übersetzung:

Herr Bernhard Huiet.

Kommentar

Die schlanke Spätform der gotischen Minuskel und der in frühhumanistischer Kapitalis ausgeführte Versal weisen darauf hin, dass die Glasfragmente deutlich älter sind als die in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts datierte Benutzungsphase des Ziegelschachtes, in dem sie gefunden wurden. Die zusammengefügten Bruchstücke, die einen nach unten gerundeten Bogenabschnitt ergeben, waren wohl unter einer größeren Glasscheibe mit einer bildlichen Darstellung oder einem Wappen angebracht.2)

Textkritischer Apparat

  1. So statt bernardvs.

Anmerkungen

  1. Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, ALM 1999/627/2350; Fundplatz 112.
  2. Vgl. den Rekonstruktionsvorschlag bei Schindler, Ziegelschacht, S. 80.

Nachweise

  1. Schindler, Ziegelschacht, S. 79 (Abb. e, f).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 151†? (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0015102.