Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 114(†) St. Nikolai 15.Jh.

Beschreibung

Wandmalerei. Am westlichen Ende des Mittelschiffs, südlich unter der Orgelempore großflächige Malereifragmente, die zu einer Darstellung des Jüngsten Gerichts gehören, darüber ein schmales Schriftband. Der größte Teil der Darstellung1) und der Inschrift wird durch das Epitaph für Peter Bavemann (Kat.-Nr. 198) verdeckt. Von der Inschrift ist lediglich der Textanfang links und das Textende rechts des Epitaphs zu sehen. Zwei Worttrenner in Form liegender Ranken. Der Versal ist in roter, die übrigen Buchstaben sind in schwarzer Farbe gemalt.

Maße: Bu. ca. 5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal in gotischer Majuskel.

Jürgen Herold [1/2]

  1. Uenite ˑ bened[– – –]m2) ˑ

Übersetzung:

Kommt, Gesegnete (...).

Kommentar

Das runde U mit Abschlussstrich. In der Literatur werden die Malereien in die Mitte des 14. Jahrhunderts oder wenig später datiert,3) angesichts der spitz ausgezogenen Quadrangeln und Brechungen erscheint jedoch eine Entstehung im 15. Jahrhundert wahrscheinlicher.

Anmerkungen

  1. Die gesamte Darstellung erstreckt sich über eine Fläche von etwa 3,5 x 6 m (Berckenhagen, Wandmalereien, S. 40); bei Berckenhagen auch weitere Angaben zu den Malereien.
  2. Der erste Teil der Inschrift kann ergänzt werden zu venite benedicti Patris mei (Mt. 25,34), der zweite Teil wohl zu discedite a me maledicti in ignem aeternum (Mt. 25,41).
  3. Berckenhagen, Wandmalereien, S. 40; Weitzel, St. Nikolai, S. 116.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 114(†) (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0011409.