Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 111† St. Katharinen, Dominikanerkloster 15.Jh.

Beschreibung

Wandmalereien. Ehemals im Erdgeschoss des Westflügels des westlich gelegenen Kreuzgangs, „im Raume neben der Haupttreppe“.1) An einer Wand2) im unteren Bereich Vorhangmalerei. Darüber durch grüne, weiße und rote Bänder gebildete sechseckige Rahmen für eine unbekannte Anzahl figürlicher Darstellungen, dazwischen übereck stehende Quadrate. Die Bildfelder zeigten Brustbilder männlicher Figuren mit Spruchbändern, von denen nur noch zwei bekannt sind. Einer Figur auf blauem Grund, in grünem, rot gefüttertem Gewand, mit Krone(?) und langen hellen Haaren war das Schriftband A beigegeben; einer weiteren Figur in einem weißen, rot gefütterten Gewand, mit Bart und brauner Kopfbedeckung, im Profil dargestellt, das Spruchband B. Die Inschriften waren gemalt.

Inschriften nach Foto Bildarchiv Caspar-David-Friedrich-Institut.

Maße: H. 110 cm (Fries).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (B) mit Versal in gotischer Majuskel (A).

  1. A

    Esdras p(ro)ph(et)a

  2. B

    [....]a[..] propheta ˑ

Übersetzung:

(A) Der Prophet Esra.

(B) Der Prophet (...).

Kommentar

Die Malereien werden bei Berckenhagen ins ausgehende 15. Jahrhundert datiert.3) Die bandförmige Rahmung der Figuren erinnert an die Gestaltung der Medaillons mit Büsten bzw. Halbfiguren in den Bogenlaibungen des südlichen Seitenschiffs von St. Marien, deren Inschriften jedoch nicht überliefert sind.

Anmerkungen

  1. Alle Angaben zu den Malereien nach Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 426.
  2. Auch das Deckengewölbe dieses Raumes trug Malereien: Aus den Zwickeln ragten lange Stiele mit purpurfarbenen Blumen und Knospen hervor, durch die Spruchbänder verliefen, deren Wortlaut nicht überliefert ist.
  3. Berckenhagen, Wandmalereien, S. 70.

Nachweise

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 426.
  2. Universität Greifswald, Caspar-David-Friedrich-Institut, Bildarchiv.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 111† (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0011108.