Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 95 St. Nikolai 1456 o. früher

Beschreibung

Grabplatte für Hinrick Bere. Kalkstein. Im Chor rechts unmittelbar am Hochaltar.1) Auf der hochrechteckigen Platte mit stark abgetretener Oberfläche ist rechts oben, im Anschluss an den Rest eines runden Eckmedaillons, nur ein Teil der ehemals umlaufend zwischen einfachen Linien und erhaben in vertiefter Zeile angebrachten Inschrift erhalten.

Maße: H. 243 cm, Br. 138 cm. Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Jürgen Herold [1/1]

  1. [– – –] ‎/ ˑ post ˑ iacobi ˑ ap(osto)li ˑ o(biit) ˑ hi(n)rik bere fili(us) d(omi)ni ˑ ioh(ann)is bere [– – –]

Übersetzung:

(...) nach dem Tag des Apostels Jakobus starb Heinrich Bere, Sohn des Herrn Johannes Bere (...).

Kommentar

Die Inschrift ist in einer entwickelten Form der gotischen Minuskel ausgeführt; i oben und unten gebrochen, Oberlängen von b, h und k abgeschrägt. Diese Schriftausprägung korrespondiert mit den Lebensdaten des Hinrick Bere, gestorben 1456 oder früher,2) Sohn des Johannes Bere († 1459). Letzterer wurde 1424 Ratsmitglied und 1443 Bürgermeister.3)

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 451.
  2. Im Jahr 1456 wird seine Witwe Brigitta, Tochter des Ratsherrn Johannes von Rethen, erwähnt; vgl. StA Stralsund, Hs. 364 (Dinnies, Stammtafeln 1), S. 150a–151. – Die bei Weitzel, St. Nikolai, S. 294 Anm. 465 genannten Lebensdaten für zwei Ratsherren namens Hinrick und Johannes Bere, Sohn und Vater, lassen sich auf der Basis der Stammtafel bei Dinnies nicht verifizieren.
  3. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 497.

Nachweise

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 497.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 95 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0009507.