Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 82 St. Nikolai M.14.–M.15.Jh., 15.Jh., 18.Jh.?

Beschreibung

Grabplatte für N. N. von Huddessem (A), Dietrich von B(...) (B) und die Familie Schmiterlöw (C).1) Kalkstein. Im Scheiteljoch des Chorumgangs.2) Hochrechteckige Platte, Ecken und Kanten teilweise ausgebrochen, Oberfläche stark abgetreten. An der oberen Schmalseite der hochrechteckigen Platte die weitgehend verlorene Inschrift A, in den Ecken Evangelistenmedaillons. Dazu gehörte vermutlich ein Wappenschild im Innenfeld, dessen weitgehend zerstörtes Wappenbild sich noch identifizieren lässt. Zwischen Inschrift A und diesem Wappenrest die Inschriften B und mit einigem Abstand dazu C. A und B erhaben in vertiefter Zeile, C eingehauen.

Maße: H. 273 cm, Br. 169 cm. Bu. 8 cm (A), 9 cm (B, C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal in gotischer Majuskel (B), mit Versalien (A); humanistische Minuskel mit Versalien (C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    An(n)o ˑ d(omi)n[i] ˑ M ˑ ccc[– – –]

  2. B

    Jste ˑ lapis ˑ pertin(et) tiderico ˑ de ˑ b[..]‎/[– – –]

  3. C

    Monumentum Familiae ‎/ Schmiterlovianae.

Übersetzung:

(A) Im Jahr des Herrn (...).

(B) Dieser Stein gehört Dietrich von B(...).

(C) Grabmal der Familie Schmiterlöw.

Wappen:
Huddessem

Kommentar

Inschrift B mit Kasten-a. Die Ratsfamilie Huddessem ist seit dem Jahr 1385 in Stralsund nachweisbar.3) Dieser Familienname leitet sich vom Ort Hüddessum (Gemeinde Harsum, Ldkr. Hildesheim) in Niedersachsen her; Orts- und Stralsunder Familienwappen sind identisch.

Anmerkungen

  1. Die Grabplatte wird erwähnt bei Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 499.
  2. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 178.
  3. Vgl. StA Stralsund, Hs. 364 (Dinnies, Stammtafeln 1), S. 141a.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 82 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0008202.