Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 72 Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M.14.–M.15.Jh.

Beschreibung

Grabplatte. Kalkstein. Zwei Fragmente, gefunden im Juni 2005 im Bereich Fischmarkt/Semlower Tor. Der größte Teil der Platte fehlt. Erhalten sind lediglich zwei Eckstücke, ein größeres, stärker korrodiertes (links unten) und ein kleineres (rechts unten), darin ein rechteckiges Loch. Die Reste der ursprünglich wohl umlaufenden Inschrift erhaben in vertiefter Zeile zwischen einfachen Linien, in den Ecken noch zwei runde Medaillons mit Evangelistensymbolen. Die vollständige Beschriftung der Platte bestand wahrscheinlich aus zwei Sterbevermerken. Vom ersten Sterbevermerk sind nur noch nicht mehr lesbare Buchstabenreste am Ende der rechten Langseite (auf dem kleineren Fragment) vorhanden. Von der zweiten Inschrift ist auf dem größeren Fragment der Anfang an der unteren Schmalseite sowie weiterer Text an der linken Langseite erhalten, der nicht unmittelbar an den vorhergehenden Rest anschließt.

Maße: Br. 116 cm (linkes Teilstück), 75 cm (rechtes Teilstück), H. 134 cm (linkes Teilstück), 92 cm (rechtes Teilstück). Bu. 10 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal in gotischer Majuskel.

Jürgen Herold [1/2]

  1. [– – –] ‎/ Eod[em an]no ˑ i(n) die ˑ s(an)c(t)i ‎/ iacobi ˑ mai[oris – – –]

Übersetzung:

(...). In demselben Jahr am Tag des heiligen Jakobus des Älteren (25. Juli) (...).

Kommentar

Die Datierung erfolgt nach der Schriftform. Eodem anno nimmt auf eine vorhergehende Inschrift Bezug. Die Grabplatte, zu der die beiden Fragmente gehörten, war ursprünglich also wohl für zwei Verstorbene bestimmt.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 72 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0007206.