Inschriftenkatalog: Stralsund
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)
Nr. 65 St. Nikolai E.14.–M.15.Jh., 1755
Beschreibung
Grabplatte für Heinrich von Bergen und Tidemann N. N. (A) sowie für Johann Ehrenfried Hagemeister (B). Kalkstein. Im vierten Joch des südlichen Seitenschiffs.1) Die Oberfläche der hochrechteckigen Platte ist abgetreten, die linke Langseite unter dem Gestühl verborgen. Die ursprünglich wohl an drei Seiten umlaufende, erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift A ist nur noch am Ende der oberen Schmalseite und an der rechten Langseite lesbar. Vierteilige Blüten als Eckornamente. Im Innenfeld die Umrisse eines großen gelehnten Wappenschildes. In Relation zu dieser Ausrichtung der Platte um 180° gedreht Inschrift B, darunter Spuren einer ausgemeißelten Inschrift.
Maße: H. 262 cm (Haselberg), 203,5 cm (sichtbar), Br. 121 cm (Haselberg), 110 cm (sichtbar). Bu. 11,5 cm (A), 6,0 cm (B).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A); lateinische Schreibschrift (B).
- A
[– – –] hic / iacet hinric(us) de bergne (et)a) tidema(n) / [– – –]
- B
Conditorium / Consulis / Johann Ehrenfried Hagemeiste[r] / post fata nullo tempore / [– – –] aperiendum / A(nn)o 1755
Übersetzung:
(A) (...) hier liegen Heinrich von Bergen und Tidemann (...).
(B) Ruhestätte des Ratsherrn Johann Ehrenfried Hagemeister, nach (seinem) Tod zu keiner Zeit (...) zu öffnen. Im Jahr 1755.
Textkritischer Apparat
- Tironisches et mit durchstrichener Haste.
Anmerkungen
- Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 274.
- Es handelt sich jedoch nicht um spätgotische Minuskeln (als solche bezeichnet bei Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 497).
- Vgl. Ebeling (Hg.), Bürgerbuch, Nr. 134 (1321), 1121 (1330); auch Schroeder (Hg.), Liber memorialis 3, Nr. 139 (1424), Nr. 186 (1425); 4, Nr. 221 (1382), Nr. 252 (1388).
Nachweise
- Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 497 (A).
Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 65 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0006501.
Kommentar
Inschrift A ist in einer entwickelten Form der gotischen Minuskel ausgeführt, stumpfe Hastenenden sind nicht zu erkennen.2) Personen namens Heinrich von Bergen kommen zwischen 1321 und 1425 mehrfach vor.3)