Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 58 St. Nikolai 2.V.15.Jh., 1577, 1586

Beschreibung

Grabplatte für Hans Leveke (A) und Peter Split (C). Kalkstein. In der vierten Kapelle des nördlichen Seitenschiffs.1) Im oberen Bereich der hochrechteckigen Grabplatte die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift A, darüber die eingehauene Jahreszahl B. Am oberen Plattenrand die zweizeilige Inschrift C, erhaben in vertiefter Zeile, dazu im Zentrum ein großes Vollwappen.

Maße: H. 220 cm, Br. 142 cm. Bu. 7 cm (A), 7,5 cm (B), 9,3 cm (C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A); Mischschrift, aus gotischer Minuskel und Fraktur (C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    hans ˑ leueke

  2. B

    1577

  3. C

    Disse sten hort her ˑ peter ˑ Split ‎/ vnde sinen Eruen ˑ 1ˑ5ˑ8ˑ6

Wappen:
Split

Kommentar

In Inschrift A ist der linke Schaft des u oben gebrochen; die Oberlängen von h, k und l enden rechtsschräg. Diese paläografischen Indizien passen in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Damit übereinstimmend wird in einem vor 1430 entstandenen Brief Hans Leveke, vielleicht Ratsherr, genannt.2) Somit handelt es sich bei dieser Inschrift um ein besonders frühes Beispiel für einen auf den bloßen Namen reduzierten Eigentumsvermerk. Die Jahreszahl B gehörte vielleicht zu einer Inschrift, die durch die jüngste Beschriftung der Grabplatte getilgt wurde.

Peter Split (d. Ä., Inschrift C) war seit 1586 Ratsherr, auch Provisor von St. Johannis, und starb am 5. Januar 1606. Mit seiner Ehefrau, einer Tochter des Ratsherrn Johannes Staneke d. J., hatte er die Kinder Maria, Johannes, Peter (d. J.) und Brigitta.3)

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 94.
  2. Nach Stadtarchiv Stralsund, Online-Recherche (22.10.2015).
  3. Alle Angaben zur Person nach StA Stralsund, Hs. 360 (Dinnies, Verzeichnis 2), S. 94; StA Stralsund, Hs. 365 (Dinnies, Stammtafeln 2), S. 187a–188a.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 58 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0005806.