Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 57 Landesamt für Kultur und Denkmalpflege 2.V.15.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Paul Ribnitz. Kalkstein. Drei Fragmente. Die ehemals hochrechteckige Platte wurde im Juni 2005 im Bereich Fischmarkt/Semlower Tor gefunden. Die erhaltenen, abgetretenen Fragmente stammen aus dem mittleren Bereich der Platte, das obere und das untere Ende fehlen. An einer Schmalseite wurden sekundär vier bogenförmige Aussparungen eingehauen; die rechte Ecke ist abgebrochen, aber noch vorhanden. An der anderen Schmalseite wurde ein großes Stück unregelmäßig abgemeißelt, es sind wohl aus diesem Grund nur noch zwei bogenförmige Aussparungen vorhanden. Auf den beiden großen Fragmenten am Plattenrand die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift. Rechts daneben Spuren einer nicht mehr lesbaren älteren, gleich ausgerichteten Inschrift.

Maße: Br. 158 cm, H. 250 cm. Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal in gotischer Majuskel.

Jürgen Herold [1/4]

  1. Jste ˑ lapis ˑ pertin(et)a) ˑ paulo ˑ ribbenisce ˑ (et)b) ˑ suis ˑ h(er)edibus

Übersetzung:

Dieser Stein gehört Paul Ribnitz und seinen Erben.

Kommentar

Die Schaftenden von i, n und u enden nicht stumpf, sondern mit Quadrangeln, Oberlängen enden abgeschrägt; an den Bogenenden von s eingerollte Zierstriche. Im Mai 1429 verzichtete Paul Ribnitz vor dem Gemeinen Rat auf den ihm zustehenden väterlichen Erbteil ebenso wie auf Güter aus dem Erbe seines verstorbenen Bruders Heinrich.1)

Textkritischer Apparat

  1. Kürzungszeichen am Wortende in Form dreier übereinander gestellter Quadrangeln.
  2. Tironisches et.

Anmerkungen

  1. Schroeder (Hg.), Liber memorialis 3, Nr. 336 (zu 1429, ca. Mai 15).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 57 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0005709.