Inschriftenkatalog: Stralsund
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)
Nr. 53 St. Nikolai 1441, 1655, 1747
Beschreibung
Grabplatte für Heinrich von Ha(...) (A), Heinrich Heinemann(?, B) sowie Hans Kruse und Benedicta Backmann (C). Kalkstein. Im dritten Joch des südlichen Chorumgangsbereichs.1) Oberfläche der hochrechteckigen Platte abgetreten bzw. abgearbeitet, dadurch Schriftverlust. An der oberen Schmalseite die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift A. Unmittelbar darunter drei getilgte Zeilen, wohl in gotischer Minuskel, gefolgt von Inschrift B, der Name getilgt, aber teilweise noch lesbar, sowie Inschrift C. Die Inschriften B und C sind zeilenweise eingehauen. Ob die ehemals am unteren Plattenende in einem gelehnten Wappenschild angebrachte abgetretene Hausmarke zu Inschrift A gehörte, ist ungewiss.
Maße: H. 201 cm, Br. 96 cm. Bu. 6,5 cm (A), 5–8,5 cm (B), ca. 5 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien (A), Fraktur und rechtsgeneigte Kapitalis mit Versal (B), Kapitalis (C).
- A
An(n)o d(omi)ni Mo cccco xli i(n) die marie [....]a) o(biit) hinricvs / de ha[..]e cvi(vs) a(n)i(m)a req(v)iescat i(n) p(er)petva pace
- B
Dieser Stein vnd / Begrebnis gehöret / Hinrich Heinemansb) / vnd seinen Erben. / ANNO 1ˑ6ˑ5ˑ5
- C
ANITZO HANS KRVSEN / NEBST SEINER EHEFRAVW / BENEDICTA BACKMANS / ANNO 1747
Übersetzung:
(A) Im Jahr des Herrn 1441 am Tag Mariä (...) starb Heinrich von Ha(...). Seine Seele ruhe in ewigem Frieden.
Textkritischer Apparat
- Wort über der Zeile ergänzt, nicht mehr lesbar.
- Lesung des getilgten Nachnamens unsicher.
Anmerkungen
- Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 221.
Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 53 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0005301.
Kommentar
Der in Inschrift A nur teilweise lesbare Herkunftsname lässt sich auch auf der Basis der zeitgenössischen Quellenüberlieferung nicht sicher rekonstruieren. Inschrift B ist in einer ornamentalen Frakturform ausgeführt, die seit den 1630er Jahren gebräuchlich war.