Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 29(†) St. Nikolai 3.V.14.Jh.

Beschreibung

Wandmalerei. Reste von Namenstituli an Pfeilern des Langhauses, jeweils dem Mittelschiff zugewandt. Unterhalb dieser Tituli gemalte rötliche Konsolen. Darüber waren ursprünglich Stuckkonsolen und Standfiguren mit Stuckbaldachinen angebracht,1) die später beseitigt wurden. Inschrift A am zweiten freistehenden nördlichen Pfeiler. Inschrift B, ehemals am fünften nördlichen Pfeiler, ist wohl übermalt; unterhalb dieser Stelle heute fünf Fische auf hellblauem Grund. Inschrift C am vierten südlichen Pfeiler. Am zweiten Pfeiler der Südseite nicht mehr lesbare Reste eines weiteren Titulus. Die Inschriften sind in schwarzer Farbe auf die beidseitig eingerollten Schriftbänder aufgemalt.

Inschrift B nach Abb. bei Berckenhagen.

Maße: Bu. ca. 13 cm (A), ca. 10 cm (C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Jürgen Herold [1/3]

  1. A

    s mathia[s]

  2. B†

    s paulus

  3. C

    s io[h(ann)]es

Kommentar

Die Datierung der Inschriften folgt der Baugeschichte.2) Die Tituli sowie die darüber sichtbaren Konsolansätze stellen die einzigen Spuren eines umfangreichen Zyklus mit Standfiguren von Aposteln und anderen Heiligen dar, die wohl im 16. Jahrhundert beseitigt wurden.3)

Anmerkungen

  1. Genaue Befundbeschreibung bei Huyer, Nikolaikirche, S. 179.
  2. Vgl. dazu Kat.-Nr. 3. Nach Weitzel, St. Nikolai, S. 115f., wurde das Mittelschiff kurz nach der Mitte des 14. Jh. ausgemalt; ähnlich auch Huyer, Nikolaikirche, S. 303.
  3. Weitzel, St. Nikolai, S. 116.

Nachweise

  1. Berckenhagen, Wandmalereien, S. 26 mit Abb. 21 (B).
  2. Huyer, Nikolaikirche, S. 179.
  3. Weitzel, St. Nikolai, S. 116 mit Tf. 20 (A, B).
  4. LAKD/AD, Fotosammlung (A).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 29(†) (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0002902.