Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 25 St. Jakobi 1367, 1726

Beschreibung

Grabplatte für Gerhard von Vechta (A) und Baltzer Kindler (B). Kalkstein. Im Jahr 2009 aus dem Fußboden im dritten Joch des nördlichen Seitenschiffs entfernt und eingelagert. Die hochrechteckige Platte ist abgetreten und an der oberen Schmalseite beschnitten, dadurch Schriftverlust. An der oberen Schmal- und der rechten Langseite Inschrift A, unterbrochen durch Evangelistenmedaillons. Dazu gehört ein gelehnter Wappenschild im Innenfeld der Platte mit einer nur teilweise erhaltenen Hausmarke (H2). Inschrift B zeilenweise im oberen Plattenbereich, C unten. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, B und C eingehauen.

Inschrift A ergänzt nach Haselberg.

Maße: H. 202 cm, Br. 120 cm. Bu. 10 cm (A), 6–8 cm (B), 5 cm (C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), rechtsgeneigte Kapitalis mit Versal, Versalschrift und Fraktur (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [anno domini m ccc ‎/ lxvi]i die elisabet ob(iit) gherard(us) de vechte ‎/ [– – –]

  2. B

    Dieser Stein vnd Begräb-‎/nis Gehöret, ‎/ BALTZER KINDLER ‎/vnd seinen Erben ‎/ ANNO 1726a)

  3. C

    102.

Übersetzung:

(A) Im Jahr des Herrn 1367 am Tag der heiligen Elisabeth (19. November) starb Gerhard von Vechta (...).

Wappen:
Vechta

Kommentar

Es ist nicht klar, auf welcher Grundlage Haselberg den Wortlaut von Inschrift A an der oberen Schmalseite wiedergibt, obwohl er zum einen vermerkt, die Platte sei „am Kopfende um etwa 17 cm verkürzt“, und zum anderen seine Maßangaben mit den aktuell ermittelten übereinstimmen.1) In Quellen der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts werden Geldgeschäfte des Jakob von Vechta und seiner Ehefrau Margareta sowie des Johannes und der Luchte von Vechta erwähnt.2)

Textkritischer Apparat

  1. Die Angabe bei Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 392, die Platte sei 1720 erneut benutzt worden, ist zu korrigieren.

Anmerkungen

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 391f.: „1,20 m breit, noch 2,00 m lang“.
  2. Schroeder (Hg.), Liber memorialis 4, Nr. 26, 75, 106 (Jakob und Margareta von Vechta, 1367, 1370, 1372); ebd., Nr. 63, 184 (Johannes und Luchte von Vechta, 1369, 1378).

Nachweise

  1. Haselberg, Stadtkreis Stralsund, S. 392 (A).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 25 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0002507.