Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 10 St. Johannis, Franziskanerkloster 2.V.14.Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte für N. N. Kurland. Kalkstein. Im Vorraum des Kapitelsaals als querrechteckige Türschwelle verbaut. Oberfläche stellenweise abgetreten. Die ehemals wohl umlaufende Inschrift ist erhaben in vertiefter Zeile ausgeführt. Als Eckverzierung eine Rosette.

Maße: Br. 96 cm, H. 48 cm. Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Jürgen Herold [1/1]

  1. [– – –] dictus ‎/ kurlan[d ...] a(ni)maa) [– – –]

Übersetzung:

(...) genannt Kurland (...) Seele (...).

Kommentar

Die Schäfte von i, m, n und r enden unten stumpf, die Schäfte von u oben. Nahezu übereinstimmende Schriftmerkmale und -proportionen ebenso wie Rosetten als Eckornamente weist die Grabplatte Kat.-Nr. 21 (1353) auf. In den Jahren 1291–1304 wird der Ratsherr (seit 1293) Albert (Albrecht) Kurland erwähnt,1) Berthold Kurland 1317 und – wohl schon als verstorben – 1322.2) Ein (dominus) Kurland wird 1330, 1337 und 1341 genannt.3) Die Grabplatte könnte für den an dritter Stelle Genannten bestimmt gewesen sein.

Textkritischer Apparat

  1. Davor ursprünglich wohl cuius.

Anmerkungen

  1. StA Stralsund, Hs. 359 (Dinnies, Verzeichnis 1), S. 31; Fabricius (Hg.), Stadtbuch 1, T. IV Nr. 181 (1291), Nr. 515 (1297); T. VIII Nr. 208f. (1301).
  2. Ebeling (Hg.), Stadtbuch 2, Nr. 337, 610 (Söhne des Berthold Curland als Stiefsöhne des Albert Hovener).
  3. Ebeling (Hg.), Stadtbuch 2, Nr. 1540 (1341), Nr. 2601 (1330), Nr. 3112 (1337).

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 10 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0001006.