Inschriftenkatalog: Stralsund

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 102: Inschriften Stadt Stralsund (2016)

Nr. 5 St. Nikolai um 1335

Beschreibung

Retabelmalerei. An der Ostwand in der dritten Kapelle des südlichen Seitenschiffs. Im 20. Jahrhundert großflächig und teilweise entstellend restauriert, letzte Restaurierung 2010.1) Im Zentrum der Gekreuzigte mit geschlossenen Augen, über dem Kreuz der gemalte Titulus. Unmittelbar unter dem Kreuz stehen Maria und Johannes im Trauergestus, links außen Petrus sowie rechts Paulus und Nikolaus.

Maße: H. 193 cm, Br. 273 cm. Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Jürgen Herold [1/1]

  1. I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDAEORUM)2)

Kommentar

I weist einen links ansetzenden Nodus auf, das runde N eine Bogenschwellung; N und R mit Perlsporen. Die kunsthistorische Datierung der Malereien um 1335 wurde durch Ergebnisse der Bauforschung bestätigt.3) Wenn der Fundort der Grabplatte für Gerwin Storkow (Kat.-Nr. 6, 1338) in dieser Kapelle ihrem ursprünglichen Standort entspricht, könnte Storkow selbst oder ein Mitglied seiner Familie die Retabelmalerei in Auftrag gegeben haben.

Anmerkungen

  1. Vgl. LAKD/AD, Akten Stralsund, Mappe 14: Annekathrin Hippe, Simon Gebler, St. Nikolaikirche, Hansestadt Stralsund, Untersuchungsdokumentation für das Kreuzigungsretabel mit Maria, Johannes, Petrus, Paulus und Nikolaus in der 3. Seitenkapelle Süd, Ostwand, Stralsund, im Januar 2011. Die vorherigen Restaurierungen nach Berckenhagen, Wandmalereien, S. 11f; Stange, Gotik 1, S. 125f.
  2. Io. 19,19.
  3. Dazu Huyer, Nikolaikirche, S. 302; Weitzel, St. Nikolai, S. 201 mit Anm. 1129.

Nachweise

  1. Berckenhagen, Wandmalereien, S. 11.
  2. Zaske, Kirchen Stralsunds, Abb. 33.
  3. Zillich, St. Nikolai, S. 36 (Abb.).
  4. Weitzel, St. Nikolai, S. 202 Abb. 51.

Zitierhinweis:
DI 102, Inschriften Stadt Stralsund, Nr. 5 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di102g018k0000505.