Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 832 Lüner Str. 7/8 1612
Beschreibung
Zwei Relieftafeln. Stein, farbig gefasst. An der linken Seite des traufenständigen zweigeschossigen Doppelhauses im Obergeschoss in einer Nische die Figur des heiligen Bartholomäus mit Messer und Kreuzstab, darunter die Inschrift in erhabenen, gelb gefassten Buchstaben. Auf der rechten Seite im Obergeschoss eine hochrechteckige Steintafel mit dem Wappen der Dorothea von Meding, Domina des Klosters Lüne, darunter die Inschrift in erhabenen, schwarz gefassten Buchstaben.
Maße: Bu.: 3,5 cm (A), 3 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
DE VORSAMLING IN LVNE / ANNO · 1 · 6 · 12 ·
- B
DOROTHEIA · VON MEDING / DOMINA IN LVNE / ANNO · 1 · 6 · 12 ·
Meding1) |
Anmerkungen
- Wappen Meding (liegender Hirsch mit achtfach gespaltener Decke belegt). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 12 u. Tafel 13/14.
Nachweise
- Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 173.
- Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 422.
- Böker, Baudenkmale Lüneburg, S. 492.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 832 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0083208.
Kommentar
Bei dem Doppelhaus handelte es sich um einen Anbau an dem Stadthof des Klosters Lüne, dessen Schutzheiliger der heilige Bartholomäus war. Die Anbringung seiner Figur an dem Gebäude im Jahr 1612 zeigt, dass der Apostel seine Funktion als Schutzpatron des Klosters auch nach der Reformation nicht verloren hatte. Auf den Konvent des Klosters (DE VORSAMLING) bezieht sich die Inschrift A. Die Baumaßnahme von 1612 erfolgte auf Veranlassung der Lüner Domina Dorothea von Meding, die das Kloster in der Zeit von 1580 bis zu ihrem Tod im Jahr 1634 leitete (zu ihrer Biographie vgl. DI 76, Nr. 140).