Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 525 Museum Lüneburg 1579

Beschreibung

Mörser.1) Bronze. Es ist nicht sicher, ob der wohl aus Osnabrück stammende Mörser vor 1650 nach Lüneburg gelangte. Da er jedoch in der Edition der Osnabrücker Inschriften (DI 26) nicht berücksichtigt ist, wird er hier aufgenommen, zumal es möglich wäre, dass er als Geschenk schon vor 1650 in die Stadt Lüneburg gelangte. Auf der Wandung des konischen Mörsers mit eckigen Henkeln einander gegenüberliegend zwei Schilde, in einem eingraviert die Jahreszahl A, im anderen eine Hausmarke (H6). Oben verläuft unterhalb des Rands die Inschrift B, darunter ebenfalls umlaufend die Inschrift C. Alle Inschriften sind in Doppelkontur eingraviert.

Maße: H.: 22,2 cm; Dm.: 18,8 cm (oben); Bu.: 1,5 cm (A, C), 1,7–2 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (B), gotische Minuskel mit Versalien (C).

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. A

    · 1 · 5 · / · 7 · 9 ·

  2. B

    CHRISTIANVS · PRASSE · VICARIVS · I(M) · DOME · TO · OSENBRG ·

  3. C

    Got · is · Min · Anfanck · vn · Got · is · Min · Midel · vn · ende ·

Kommentar

Die Ausführung der Inschrift C in einer vereinfachten gotischer Minuskel – kombiniert mit rundem s und v aus zwei Schrägschäften – wirkt für das Jahr 1579 eher altertümlich.

Es ist wohl mehr als ein Zufall, dass in Osnabrück ein inschriftlich auf das Jahr 1580 datierter Mörser erhalten ist (DI 26, Nr. 136), der den Namen IOHANNES PRASSE trägt. Vermutlich stammten Christian und Johannes aus derselben Familie, möglicherweise handelte es sich um Brüder.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. R.1629.

Nachweise

  1. Aufnahmeblatt in der Inschriftensammlung Michael.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 525 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0052507.