Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 199 Museum Lüneburg 15. Jh.

Beschreibung

Zwei Eichgewichte der Stadt Lüneburg.1) Messing. Die beiden Gewichte in Form runder Scheiben stammen aus einem im Rathaus verwahrten Gewichtssatz, der aus Stücken zu ¼, ½, 1 und 2 Pfund bestand. Die beiden größeren Gewichte sind erhalten. Auf dem kleineren Gewicht auf der einen Seite die Umschrift A, auf der anderen Seite die Umschrift B in glatten Buchstaben vor schraffiertem Grund. Auf dem größeren Gewicht auf der einen Seite die Umschrift C, auf der anderen Seite die Umschrift D in glatten Buchstaben vor schraffiertem Grund.

Maße: Dm.: 7 u. 5,5 cm; H.: 2,8 u. 3 cm; Bu.: 0,6 cm (A), 1 cm (B, C), 1,2 cm (D).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/4]

  1. A

    desse lode hore(n) dem rade to luneborch

  2. B

    dit · is · ein · punt ·

  3. C

    desse lode hore(n) dem rade to luneborch

  4. D

    dit · is · twe · punt ·

Übersetzung:

Diese Gewichte gehören dem Rat zu Lüneburg. (A, C) Dies ist ein Pfund. (B) Dies sind zwei Pfund. (D)

Kommentar

Die Datierung der Gewichte im Katalog Stadt im Wandel auf die Zeit um 1360 erscheint angesichts die hier verwendeten voll ausgeprägten gotischen Minuskel mit voll ausgebildeten Quadrangeln und gitterartigem Charakter recht früh. Auffällig ist die Verwendung des hochdeutschen ein (B) anstelle von en in den sonst niederdeutschen Inschriften.

Anmerkungen

  1. Inv. Nr. G 12.

Nachweise

  1. Körner, Leitfaden, S. 111, G 12.
  2. Kat. Stadt im Wandel, Bd. 2, Nr. 796 mit Abb.
  3. Michael, Führer, S. 148, G 12.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 199 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0019908.