Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 126† St. Johannis 1464 o. nach 1490

Beschreibung

Grabplatte des Ernst van Badendorp und seiner Ehefrau Rickel Groning. Die offenbar bereits um 1600 beschädigte Grabplatte lag nach Rikemann vor der Kapelle der Familie Springintgut. Da zwischen den Todesdaten der beiden Eheleute mehr als 25 Jahre lagen, ist es auch möglich, dass das Todesdatum des Ehemanns zunächst freigelassen und später nicht mehr nachgetragen wurde.

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Anno Domini 14[ – – – ] van Badendorpe [ – – – ]

  2. B

    Anno Domini 1464 in die sancti [ – – – ] obÿt Rickele uxor eius orate pro eis

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1464 am Tag des heiligen ... starb seine Ehefrau Rickel. Betet für sie (beide). (B)

Kommentar

Nach Büttner ist Ernst van Badendorp, der Sohn des Segeband van Badendorp und der Beata von dem Knesebeck, erstmals 1458 als in Lüneburg wohnhaft nachweisbar und noch 1490 als Hauptmann und Vorsteher der Vogtei von Bardowick genannt.1) In den Lüneburger Quellen ist er im Jahr 1474 auch als Vogt zu Lüchow bezeichnet.2) Seine Ehefrau Rickel Groning, die in erster Ehe mit dem 1451 verstorbenen Brand von Tzerstede verheiratet war (vgl. Nr. 109), ist als Mitglied der Kalandsbruderschaft an St. Johannis verzeichnet.3) Zu Ehren seiner verstorbenen Ehefrau begründete Ernst van Badendorp 1483 eine Kommende am Altar der Elftausend Jungfrauen in St. Johannis.4)

Anmerkungen

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel von Bodendorff A. Vgl. a. StA Lüneburg, UA c: 1480 Dezember 29 u. UA b: 1488 September 30.
  2. StA Lüneburg, Br 1474 Oktober 28 u. Dezember 31.
  3. Bodemann, Brüderschaften, S. 105.
  4. StA Lüneburg, UA b: 1483 Juni 15. Vgl. a. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 192.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 11r.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 126† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0012601.