Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 117† St. Johannis, Friedhof 1460

Beschreibung

Grabplatte des Meinhard Sanckenstede und seiner Ehefrau Margaretha Töbing. Die Platte befand sich nach Rikemann neben der Schule an der nördlichen Außenwand der Kirche.

Inschriften nach Büttner.

  1. A

    Anno . D(omi)ni . M.CCCCLI . in die . conversionis . Sancti . Pauli1) . obiit . Meinardus . Sanckenstedt .

  2. B

    Anno D(omi)ni . M.CCCCLX . ipso . diea) . Pantaleonisb)2) . obiit . Gretke . uxor . ejus . orate . pro . eis .

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1451 am Tag der Bekehrung des heiligen Paulus starb Meinhard Sanckenstede. (A) Im Jahr des Herrn 1460 am Tag des (heiligen) Pantaleon starb seine Ehefrau Gretke. Betet für sie (beide). (B)

Kommentar

Meinhard Sanckenstede, wohl der Sohn des Lüneburger Ratsherrn Nikolaus Sanckenstede und der Margaretha Semmelbecker, wurde nach Witzendorff im Jahr 1379 geboren.3) Meinhard Sanckenstede stand in enger Verbindung zum Kloster Heiligenthal und fungierte seit 1432 als Sülfmeister Heiligenthals.4) Am Anna-Altar im südlichen Seitenschiff von St. Johannis begründete er eine Vikarie.5) Offenbar war er auch als Kaufmann tätig.6) Seine Ehefrau Margaretha Töbing war die Tochter des Ratsherrn Ludolph III. Töbing und der Ghese Abbenborg (vgl. Nr. 75).

Textkritischer Apparat

  1. 1417 vel 27 in die Rikemann. Die beiden möglichen Lesungen lassen sich – in römische Ziffern umgesetzt – in keiner Weise mit den römischen Ziffern bei Büttner in Übereinstimmung bringen.
  2. Die Tagesangabe fehlt bei Rikemann, weil sie offenbar nicht mehr eindeutig lesbar war.

Anmerkungen

  1. 25. Januar.
  2. 28. Juli.
  3. Witzendorff, Stammtafeln, S. 99 (ohne Beleg). Büttner, Genealogiae, Stammtafel Sanckenstedt, gibt als Eltern Johannes III. und Gesche an.
  4. Helms, Heiligenthal, S. 301 u. 372.
  5. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 154.
  6. Witzendorff, Stammtafeln, S. 99 (ohne Beleg), bezeichnet ihn als ‚Kramer‘.

Nachweise

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Sanckenstedt.
  2. Rikemann, Libellus, fol. 12v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 117† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0011702.