Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 1003 St. Johannis 17. Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte. Stein. Bei dem in der Springintgutkapelle aufgestellten hochrechteckigen Stein handelt es sich um das rechte Drittel einer Grabplatte, die offenbar als Baumaterial zerschnitten wurde. Die Grabplatte zeigte ursprünglich in den vier Ecken in ovalen vertieften Medaillons Vollwappen im Relief, von denen das obere rechte samt der Beischrift A auf einem Schriftband darunter komplett erhalten ist, von dem unteren Wappen ist nur der obere Teil erhalten. In der Mitte der Grabplatte befand sich wohl ein größeres Medaillon, ebenfalls mit einem Wappen darin, darüber die Inschrift B, darunter die Inschrift C, von denen die rechten Zeilenenden erhalten sind. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H.: 204 cm; B.: 40,5 cm; Bu.: 2,7 cm (A), 3,5 cm (B), 5 u. 3,5 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/2]

  1. A

    DER · VON USLER

  2. B

    [ – – – ]E / [ – – – ]II / [ – – – ] SŸNDICI / [ – – – ] EVECTUS / [ – – – ]SILIARII / [ – – – ]MAIN / [ – – – ]S / [ – – – ]T CUM / [ – – – ]

  3. C

    [ – – – B]AUMGARTI / [ – – – ]TA FILIA / [ – – – CO]NIUGIO / [ – – – S]USCEPIT / [ – – – ] APRIL / [ – – – ]DO / [ – – – ]ON / [ – – – ]

Wappen:
Uslar1)?2)

Kommentar

Die sehr sorgfältig eingehauene Kapitalis der Inschriften B und C könnte mit ihren schlichten Buchstabenformen, den ausgeprägten keilförmigen Sporen, E mit keilförmigem Mittelbalken und langem, nach oben in einen Sporn ausgezogenen unteren Balken sowie der lang unter die Zeile ausgezogenen Cauda des R aus dem zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts stammen. Die I tragen i-Punkte.

Mitglieder der Familie Baumgarten sind in Lüneburg im gesamten 17. Jahrhundert zahlreich vertreten, eine Heiratsverbindung zur Familie von Uslar ist bislang nicht nachzuweisen.

Anmerkungen

  1. Wappen Uslar (geteilt, oben Ornament, unten vierfach gespalten). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 2, Abt. 9, S. 26 u. Tafel 27: dort Wappen geteilt, unten vierfach gespalten.
  2. Wappen ?, nur noch als Helmzier ein Pferdekopf zwischen zwei Büffelhörnern identifizierbar.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 1003 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0100302.