Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 927† St. Johannis 1641

Beschreibung

Epitaph des Franz Witzendorff und seiner Ehefrau Margaretha von Tzerstede.

Inschrift nach Büttner.

  1. A

    Deo Ter Opt(imo) Max(imo) Sacrum

  2. B

    Franciscus Witzendorfius Patre Henrico Avo Francisco Proavo Hieronymo singulis Consulibus Anno MDLXXVIII die XIV Aprilis Lunaeburgi natus Anno MDCXIX Senator Reipubl(icae) patriae designatus post anno MDCXXXI Consul electus Sincerae erga Deum Pietatis Benivoli in Ecclesiam et scholam affectus Optimorum in Rempubl(icam) meritorum Singularis erga omnes humanitatis Firmae in adversis patientiae Memoria posteris relicta Die IV Aug(usti) A(nn)o MDCXLI aetatis LXIIIa) placide obdormivit

  3. C

    Juxta Margareta a Tzarstede A(nn)o MDCIV D(ie) X Octob(ris) ei nupta filiorum V mater A(nn)o MDCXXXIX XXVII May aetatis LV pie exspirans

  4. D

    Animas Christo Corpora huic sacello tradiderunt

Übersetzung:

Dem dreimal höchsten und größten Gott geweiht. (A) Franz Witzendorff, Sohn des Heinrich, Enkel des Franz, Urenkel des Hieronymus, alle drei Ratsherren, der im Jahr 1578 am 14. Tag des April in Lüneburg geboren wurde, im Jahr 1619 zum Ratsherrn der Vaterstadt bestimmt, danach im Jahr 1631 zum Bürgermeister gewählt wurde, ist, indem er das Andenken an einen aufrichtigen Glauben an Gott, an eine wohlwollende Zuneigung zu Kirche und Schule, an sehr große Verdienste für die Stadt, an eine einzigartige Menschlichkeit allen gegenüber und an eine im Unglück feste Geduld der Nachwelt hinterlassen hat, am 4. Tag des August im Jahr 1641 im Alter von 63 (Jahren) sanft entschlafen. (B) Daneben (liegt) Margaretha von Tzerstede. Sie wurde im Jahr 1604 am 15. Tag des Oktober mit ihm vermählt, war Mutter von fünf Söhnen (und) ist im Jahr 1639 am 27. Mai im 55. Lebensjahr fromm gestorben. (C) Ihre Seelen haben sie Christus, ihre Körper dieser Kirche übergeben. (D)

Kommentar

Franz III. Witzendorff war ein Sohn des Heinrich Witzendorff und der Elisabeth Töbing (vgl. Nr. 854). Nach einer Bildungsreise durch Europa ist er seit 1603 in Lüneburg als Sülfmeister nachweisbar, seit 1609 als Barmeister und seit 1628 als Sodmeister.1) In den Rat wurde er 1619 gewählt, zum Bürgermeister 1631. Er wurde mit der vorübergehenden Entlassung des Alten Rats 1637/38 seines Amts enthoben, 1639 fungierte er aber wieder als Bürgermeister bis zu seinem Tod im August 1641.2) Mit Margaretha von Tzerstede, der Tochter des Heinrich von Tzerstede und der Margaretha von Dassel, die am 2. Dezember 1584 geboren wurde, war er seit 1604 verheiratet.3) Zu den früh verstorbenen Söhnen des Ehepaars vgl. Nr. 928.

Textkritischer Apparat

  1. Bei Büttner irrtümlich LXI.

Anmerkungen

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Witzendorff II.
  2. StA Lüneburg, AB 44 (Album Curiae).
  3. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Tzerstede II.

Nachweise

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Witzendorff.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 927† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0092700.