Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 907 St. Nicolai 1634

Beschreibung

Gemälde, Epitaph des Brandanus Wigers. Öl auf Leinwand. Das im unteren Teil beschädigte Gemälde befand sich zum Zeitpunkt der Bearbeitung im Depot der Denkmalpflege der evangelischen Landeskirche Hannovers.1) Es zeigt Christus mit Weltkugel und zum Segen erhobener rechter Hand als Überwinder des Todes, der auf dem Gerippe des Todes steht. Über ihm der Heilige Geist in Gestalt der Taube, in den Wolken links und rechts Engel. Eine unter der Darstellung angebrachte Inschrift in goldenen Buchstaben auf dunklem Grund verweist auf die Funktion des Gemäldes als Epitaph. Die Inschrift ist teilweise beschädigt.

Inschrift ergänzt nach Gebhardi.

Maße: H.: 240 cm; B.: 139 cm; Bu.: 1,5–2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis und humanistische Minuskel.

  1. M(AGISTRO) BRANDANO [WIGERS] pastori aedis hujus quond[am] Vigilantissim[o] / Marito suo desiderat[issi]mo apponi cura[vit] / [vidua] moestissi[ma DORO]TH[EA] VLRIC[HS]

Übersetzung:

Dem Magister Brandanus Wigers, dem einst höchst fürsorglichen Pastor dieser Kirche, ihrem sehnlichst vermissten Ehemann hat die hochbetrübte Witwe Dorothea Ulrichs (dieses Denkmal) setzen lassen.

Kommentar

Nach Bertram stammte Brandanus Wigers aus Lüneburg, wo er seit 1620 als Pastor an St. Nicolai tätig war, zunächst auf der zweiten Pfarrstelle, seit 1632 auf der ersten Pfarrstelle.2) Studiert hatte er an der Universität Helmstedt, wo er sich am 25. Juni 1607 immatrikulierte, und seit 1614 an der Universität Jena.3) Brandanus Wigers starb am 10. Februar 1634. Danach ist das von seiner Witwe Dorothea Ulrichs in Auftrag gegebene Gemälde datiert. Nach Bertram war Brandanus Wigers in erster Ehe mit Ursula Block, der Tochter des Paul Blocius (vgl. Nr. 923) verheiratet, die im Juli 1627 an der erneut ausgebrochenen Pest starb.4)

Anmerkungen

  1. Ich danke Prof. Thorsten Albrecht dafür, dass er mir Fotos und die Maße des Gemäldes zur Verfügung gestellt hat.
  2. Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 736f. Vgl. a. Meyer, Pastoren, Bd. 2, S. 108f.
  3. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 193,34. Matrikel Jena, Bd. 1, S. 363.
  4. Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 736f.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 2, p. 204.
  2. Rümelin, St. Nicolai, S. 902 (PDF CD) (nach Gebhardi, fehlerhaft).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 907 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0090704.