Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 802† St. Gertrudis, Friedhof 1608

Beschreibung

Grabplatte der Dorothea Dithmers. Die Platte lag nach Rikemann im Steinweg (vgl. dazu Nr. 737) am Stadtgraben. Sie wurde zu Lebzeiten der Dorothea Dithmers gesetzt, die Todesdaten möglicherweise nach der Aufzeichnung der Inschriften durch Rikemann noch nachgetragen.

Inschriften nach Rikemann.

  1. A

    Allhie ligt begraben die Erbare tugentsame fraw Dorotie Ditmars Badmime allhir wesen bis in das <..> iahr ihres alters <..> iahr der selen Gott gnedig seÿ

  2. B

    Christus ist mein Leben Sterben ist mein gewinn1)

Kommentar

In den Kämmereiregistern ist Dorothea Dithmers unter dem Namen Dorathea vam Hillgendall seit Ostern 1596 als Hebamme aufgeführt.2) Für ihre Tätigkeit, die sie zusammen mit drei weiteren städtischen Hebammen ausübte, erhielt sie jährlich 15 Mark. Im Kämmereiregister von 1613 ist sie als verstorben genannt.3) Die Kirchenrechnung von St. Johannis verzeichnet unter den Einnahmen von St. Gertrudis 1 Mark für das Begräbnis der Dorothea Dithmers am 18. Juni 1613.4) Die Grabstelle hatte die Hebamme schon im Jahr 1608 erworben zusammen mit der Berechtigung, einen kleinen Stein darauf legen zu lassen.5) Hierfür zahlte sie 2 Mark an die Kirchenkasse von St. Johannis.

Anmerkungen

  1. Phl. 1,21.
  2. StA Lüneburg, ab AB 56/6, fol. 369r, AB 56/7 jährlich.
  3. StA Lüneburg, ab AB 56/8, fol. 6r.
  4. SKA Lüneburg, Kirchenrechnung St. Johannis I,5, fol. 286r.
  5. SKA Lüneburg, Kirchenrechnung St. Johannis I,5, fol. 155r.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 45v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 802† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0080207.