Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 670† St. Johannis 1598

Beschreibung

Grabdenkmal des Thomas Mutzeltin.

Inschrift nach Büttner.

  1. Lustra Thomas septem cum Mutzeltinus habebatInjecit rabidas mors truculenta manusEjus honorato jacet hoc sub marmore corpusPalladis et Themidos qvod fuit ante domusTyberis et Rhodani claras et Teutonisa) orasVidit at invidit Parca maligna viroRelligio candor pietas constantia virtusCura fuere coli nunc ovat arce Poli

Übersetzung:

Als Thomas Mutzeltin 35 Jahre alt war, legte der grimmige Tod seine gierigen Hände an ihn. Unter diesem ansehnlichen Stein liegt sein Körper, der vormals die Heimstätte der Kunstfertigkeit und des Rechts gewesen ist. Die berühmten Gestade des Tibers und der Rhone und die deutschen Länder hat er gesehen, doch neidete es die missgünstige Parze dem Mann. Glaube, Aufrichtigkeit, Frömmigkeit, Beständigkeit und Tugend zu pflegen, war seine Sorge, jetzt frohlockt er in der Himmelsburg.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Thomas Mutzeltin war der Sohn des Albert Mutzetin und der Anna Töbing (vgl. Nr. 568). Im Jahr 1580 immatrikulierte er sich zusammen mit seinem Bruder Franz an der Universität Jena.1) Mehr als seine Grabinschrift erzählt, derzufolge er offenbar auf einer längeren Bildungsreise unterwegs war, ist nicht über ihn bekannt. Er starb am 4. Mai 1598.2)

Textkritischer Apparat

  1. So bei Büttner, eigentlich Teutonicas.

Anmerkungen

  1. Matrikel Jena, Bd. 1, S. 218.
  2. Wilckens, Leichenpredigten, II,148, S. 226.

Nachweise

  1. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Mutzeltin.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 670† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0067008.