Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 668† Große Bäckerstr. 9 1598?

Beschreibung

Inschriften an der Ratsapotheke, nach Büttner Vor der Thüre ... zur rechten Hand ... zur linken Hand ... . Büttner überliefert die Inschriften im Anschluss an die Inschrift Nr. 667 auf der Steintafel über dem Portal, macht aber keine weiteren Angaben zur Ausführung. Offenbar standen die Inschriften in Bezug zu zwei Darstellungen der durch Tituli (A, D) bezeichneten Figuren der Tugenden Temperantia und Patientia, denen jeweils zwei Inschriften (links B/C, rechts E/F) zugeordnet waren.

Inschriften nach Büttner.

  1. A

    Temperantia

  2. B

    De divina misericordia amplius sperandum cum humana praesidia Amb(rosius)1)

  3. C

    Mater Sanitatis est abstinentia mater aegritudinis voluptas Hie(ronymus)2)

  4. D

    Patientia

  5. E

    Nititur quis frustra nisi innititur Ber(nhardus)3)

  6. F

    Qui perferre novit vincit SAX4)

Übersetzung:

Mäßigung. (A) Von der göttlichen Barmherzigkeit ist mehr zu erhoffen, wenn menschlicher Schutz (versagt). (B) Die Mutter der Gesundheit ist die Enthaltsamkeit, die Mutter der Krankheit die Begierde. (C) Geduld. (D) Es müht sich jemand vergeblich, wenn er keine Unterstützung erfährt/annimmt. (E) Wer durchzuhalten versteht, siegt. (F)

Anmerkungen

  1. Ambrosius, Hexameron V,17,57. Danach noch defecerint zu ergänzen.
  2. Resende, Sententiarum Tomus 1, S. 715 mit Verweis auf die Briefe des Hieronymus; dort bislang nicht nachweisbar.
  3. Bernhard von Clairvaux, Sermones in cantica canticorum 85,5. Resende, Sententiarum Tomus 1, S. 362 mit Verweis auf Bernhard.
  4. Resende, Sententiarum Tomus 1, S. 574 mit Verweis auf eine Historia saxonica.

Nachweise

  1. Büttner, Inscriptiones.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 668† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0066805.