Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 582 Martin-Luther-Kirche 1587

Beschreibung

Glocke (Viertelglocke). Bronze. Sie hing im alten Turm der Nicolaikirche, wurde vor dessen Abriss im Januar 1831 abgenommen und später im Dachreiter der Martin-Luther-Kirche, Bardowicker Wasserweg 25, eingebaut. Um die Schulter der Glocke verläuft unter einem Blattfries zwischen Stegen die zweizeilige, erhaben gegossene Inschrift, die mehrfach durch plastische Engelsköpfe unterbrochen ist und ansonsten rautenförmige Worttrenner aufweist. Nach der Jahreszahl in der zweiten Zeile und von dieser durch Engelsköpfe getrennt wohl ein Meisterzeichen (M5).

Maße: Dm.: 56 cm;1) Bu.: ca. 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Sabine Wehking) [1/1]

  1. VOL · GOT · VOR·TRVVET ·VASTE · VP · EN · POVVET ·DEN · VERD · HE · NICHT / · VOR·LATEN2) · 1 · 5 · 87 · HANS · MEYER ·

Übersetzung:

Wer Gott vertraut, fest auf ihn baut, den wird er nicht verlassen.

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Der Glockengießer Hans Meyer ist als Lüneburger Bürger und Grapengießer nachweisbar. Im Jahr 1586 erwarb er ein Haus in der Grapengießerstraße, verstarb aber schon vor 1590.3)

Anmerkungen

  1. Angabe nach Wrede, Glocken, S. 37. Die Höhe konnte nicht ermittelt werden.
  2. Kirchenlied „Was mein Gott will“, EG Nr. 364, Ende der 1. Strophe.
  3. Walter, Glockenkunde, S. 820.

Nachweise

  1. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 106.
  2. StA Lüneburg, E1d 24 (Abnahme der Glocken vom Turm 1830/31, Nr. 1).
  3. Wrede, Glocken, S. 37.
  4. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 156.
  5. Schecke, Lüneburg, [p. 6].

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 582 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0058205.