Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 538† St. Johannis, Friedhof vor 1582

Beschreibung

Grabplatte des Caspar Gödemann und seiner ersten Ehefrau Elisabeth Segers. Die Grabplatte lag zwischen der des Klaus Winkelmann (Nr. 742) und der Grabplatte des Sohns von Caspar Gödemann, Johannes Gödemann (Nr. 740) auf der Nordseite der Kirche. Nach Rikemann gab es in unmittelbarer Nachschaft noch eine zweite, später gelegte Grabplatte, auf der sich nur die Wappen Gödemanns und seiner beiden Ehefrauen befanden.1)

Inschrift nach Rikemann.

  1. Casper Gödemanns und Elisabeth Segers uxoris suae leichstein

Kommentar

Der Lüneburger Superintendent Caspar Gödemann war der Sohn des Wittstocker Bürgermeisters Balthasar Gödemann und seiner Ehefrau Anna von Beust. Im Jahr 1556 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg, wo er 1559 den Magistertitel erwarb.2) Nach Bertram war Gödemann möglicherweise anschließend als Rektor in Bardowick tätig. Im Jahr 1559 wurde er zunächst als Prediger am Heilig-Geist-Hospital in Lüneburg angestellt, 1559 wurde er zum Pastor an St. Johannis berufen und 1569 zum Superintendenten. In erster Ehe war er mit Elisabeth Segers verheiratet, nach deren Tod heiratete er 1582 Anna Brandes, die Witwe des Heinrich Schröder. Caspar Gödemann starb am 5. Januar 1603. Ein Sohn aus erster Ehe, Johannes Gödemann (vgl. Nr. 740), starb bereits ein Jahr vor seinem Vater.3) Nach dem bei Bertram angegebenen Hochzeitsdatum erfolgt die Datierung dieser Grabplatte, die vermutlich noch zu Lebzeiten beider Eheleute gesetzt wurde. Zu Caspar Gödemann vgl. a. die Gemälde Nr. 758 u. 746 sowie das Epitaph Nr. 747.

Anmerkungen

  1. Rikemann, Libellus, p. 25v: Vff diesem stein stehen nur 3 wapen alße M Caspari Godemanns, seiner Ersten husfruwen Elisabeth Segers, vnd siner anderen hußfruwen Anna Brandes. Diese Grabplatte lag neben der des Johann Seger (Nr. 306).
  2. Köstlin, Baccalaurei, S. 20.
  3. Bertram, Evangelisches Lüneburg, Bd. 1, S. 190–203.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 25v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 538† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0053808.