Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 468† St. Nicolai 1572

Beschreibung

Epitaph des Gerhard Herberding. Nach Sagittarius hing das Epitaph in der Kirche.

Inschrift nach Lossius.

  1. Lenitera) hoc tumulo sua condidit ossa GerhardusHerbding vir doctus vir senioque grauisHac primus coepit constanti pectore in vrbeVerbum cum paucis qui renouare DeiSedulus hicb) pastor quatuor bis lustra verendusChristiadum tradit pabula sacra gregiVltimus e primis pastoribus vrbe receßitSpiritus in Christi gaudet ouatque sinu

Übersetzung:

In diesem Grab hat Gerhard Herberding seine Gebeine sanft zur Ruhe gelegt, ein gelehrter Mann und ein durch Altersschwäche gebeugter Mann, der mit unerschütterlichem Sinn als erster in dieser Stadt mit wenigen anderen das Wort Gottes zu erneuern begann. Hier spendete er als verehrungswürdiger unermüdlicher Pastor der Schar der Christen vierzig Jahre lang die heilige Speise. Als letzter von den ersten Pastoren verließ er diese Stadt, und sein Geist/seine Seele freut sich und ist selig in Christi Schoß.

Versmaß: Elegische Distichen.

Kommentar

Die Verse kennzeichnet Lucas Lossius als von ihm selbst verfasst. Zu dem Pastor Gerhard Herberding vgl. Nr. 467.

Textkritischer Apparat

  1. So bei Rikemann, Leuiter Lossius metrisch nicht korrekt.
  2. huic Sagittarius, so auch Lossius, dort aber in hic korrigiert.

Nachweise

  1. Lossius, Epitaphia Principum, S. 52.
  2. Rikemann, Epitaphiorum Tomus III, p. 314.
  3. Sagittarius, Historia, p. 392.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 468† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0046803.