Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 410† St. Johannis 1563

Beschreibung

Grabplatte des Friedrich Henninges. Die Platte lag nach Rikemann im Chor.

Inschrift nach Rikemann, Libellus.1)

  1. Anno Domini 1563 die 4a) Dece(m)bris obÿt Dominus Fridericus Henninges Superintendens Ecclesiae Lunaeburgensis cuius sub hoc lapide corpus in Domino quiescitb)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1563 am 4. Tag des Dezember starb Herr Friedrich Henninges, Superintendent der Lüneburger Kirche, dessen Körper unter diesem Stein im Herrn ruht.

Kommentar

Nach Bertram war Friedrich Henninges bereits 1528 als Pfarrer an St. Petri in Hamburg tätig, verließ die Stadt aber wegen der dort aufkommenden Auseinandersetzungen um die Einführung der Reformation, da er zunächst am alten Glauben festhielt. Er wandte sich aber schon bald darauf der lutherischen Lehre zu und war zunächst seit 1530 als Prediger an St. Nicolai in Lüneburg tätig, nach dem Tod des Christoph Hegendorp im Jahr 1540 (vgl. Nr. 390) übernahm er das Amt des Lüneburger Superintendenten, das er bis zu seinem Tod im Dezember 1563 ausübte.2) Verheiratet war er mit Margaretha von Wintheim.3)

Textkritischer Apparat

  1. 5. Bertram.
  2. Die Wortstellung bei Bertram normalisiert: cujus corpus in Domino sub hoc lapide qviescit.

Anmerkungen

  1. Für Friedrich Henninges sind auch zwei von Lucas Lossius verfasste literarische Versgrabschriften überliefert, vgl. Anhang 2.
  2. Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 166–186. Reinhardt, Pastoren, S. 114.
  3. Dies geht aus einem Widmungseintrag in einem Buch der Ratsbücherei hervor, das Henninges’ Witwe 1566 der Kirche St. Johannis geschenkt hatte. Büttner, Verzeichnis Ratsbücherei, StA Lüneburg, AA S10m10, Nr. 1, Bd. 1, Repositur D, Loculus 3.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 3v.
  2. Rikemann, Beschrivinge, Ex. Hannover, p. 321.
  3. Rikemann, Beschrivinge, Ex. Göttingen, p. 180.
  4. Rikemann, Beschrivinge, Ex. Lüneburg, fol. 192r.
  5. Bertram, Evangelisches Lüneburg, S. 186.
  6. Reinbeck, Chronik, p. 701.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 410† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0041004.