Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 245† St. Johannis 1516

Beschreibung

Grabplatte des Rudolf von Kalle. Nach Rikemann lag die Grabplatte vor dem Chor.

Inschrift nach Rikemann.

  1. Anno Domini 1516 Die Galli1) Dominus Rodolphus de Kalle hic vicarius obÿt cuius anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1516 am Tag des Gallus starb Herr Rudolf von Kalle, hier Vikar. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Rudolf von Kalle immatrikulierte sich im August 1461 an der Universität Rostock.2) Im Jahr 1506 ist er archivalisch als Vikar an St. Johannis nachzuweisen.3) Seine Herkunft ist in der Matrikel nicht verzeichnet, es ist jedoch möglich, dass er aus der Lüneburger Familie Kalle stammte, die in den Quellen des 15. Jahrhunderts mehrfach nachweisbar ist. Dafür spricht auch, dass die Lüneburger Bürgerin Geseke Leyferd im Januar 1485 Rudolf von Kalle de beste badekappen mit dem sprankedem budel (ihren besten Bademantel mit dem glänzenden Beutel) und seiner Schwester Geske ihren brunen rock, de sus lange heft myn beste wesen (ihren braunen Rock, der so lange ihr bester gewesen war), vermachte.4) Der Geistliche stiftete testamentarisch eine Kommende am Cosmas und Damian-Altar in St. Johannis, die aber erst nach dem Tod seiner Schwester Geske eingerichtet werden sollte.5)

Anmerkungen

  1. 16. Oktober.
  2. Matrikel Rostock, Bd. 1, S. 129.
  3. StA Lüneburg, UA b: 1506 März 12.
  4. Reinhardt, Testamente, Nr. 270, S. 427.
  5. Matthaei, Vikariestiftungen, S. 163.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 10v.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 245† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0024503.