Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 100: Stadt Lüneburg (2017)
Nr. 211† Ratskapelle zum Heiligen Geist 15. Jh.?
Beschreibung
Inschrift. Büttner gibt im Zusammenhang der Inschriften des Lüneburger Rathauses eine Inschrift in oder an der Ratskapelle in einer Zeichnung wieder. Vermutlich überlieferte er damit eine Inschrift, die kurz nach der Aufzeichnung entfernt wurde, da die nach Einführung der Reformation nicht mehr zu religiösen Zwecken genutzte Kapelle in der Nordfront des Rathauses zu Beginn des 18. Jahrhunderts beim Einbau des Huldigungssaals beseitigt worden sein muss.1) Die Zeichnung Büttners zeigt im Dreieck angeordnete Schriftbänder, die Medaillons miteinander verbinden, von denen zu einem mittleren Medaillon hin drei weitere Schriftbänder verlaufen. Die Inschriften dienen zur Veranschaulichung der Trinität, in den drei äußeren Medaillons die Worte „Vater“, „Sohn“ und „Heiliger Geist“, im mittleren Medaillon „Gott“, die durch die Schriftbänder dazwischen zueinander in Bezug gesetzt werden. Um diese Bezüge zu veranschaulichen, sind die nur einmal in den Medaillons ausgeführten Worte hier mehrfach wiederholt. Die Art der Anbringung könnte auf eine Ausführung unter einem Gewölbe schließen lassen.
Inschrift nach Büttner.
Deus est Pater / est Filius / est Spiritus S(anctus)Pater non est Filius / est Deus / non est Spiritus S(anctus)Filius non est Pater / est Deus / non est Spiritus S(anctus)Spiritus S(anctus) non est Pater / est Deus / non est Filius
Übersetzung:
Gott ist der Vater, ist der Sohn, ist der Heilige Geist. Der Vater ist nicht der Sohn, ist Gott, ist nicht der Heilige Geist. Der Sohn ist nicht der Vater, ist Gott, ist nicht der Heilige Geist. Der Heilige Geist ist nicht der Vater, ist Gott, ist nicht der Sohn.
Anmerkungen
- Vgl. Krüger/Reinecke, Kunstdenkmale, S. 176.
Nachweise
- Büttner, Inscriptiones.
Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 211† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0021100.