Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 206 Museum Lüneburg 15. Jh.

Beschreibung

Rechentisch. Eichenholz. Der Tisch stand früher im hinteren Raum der Alten Kanzlei im Rathaus. Auf der Tischplatte sind fünfmal dieselben Ziffern sowie Währungsangaben übereinander in Weiß auf schwarzem Grund aufgemalt. Die Restaurierung des Rechentischs im Jahr 2012 hat ergeben, dass zwei der Zeichenkolonnen den älteren Zustand des Tischs repräsentieren, die drei anderen einen jüngeren Zustand.1) Zwei von ihnen sind im rechten Winkel zu den älteren Beschriftungen angebracht.

Maße: H.: 90 cm; B.: 143 cm; T.: 81 cm; Bu.: 2,8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. m / c / x / m(a)r(k) / s(olidi) / d(enarii)a)

Kommentar

Die Anordnung der Zeichenkolonnen dürfte so zu verstehen sein, dass es sich hierbei jeweils um die nächsthöhere Einheit handelte, also aufsteigend bei Pfennigen (denarii) beginnend bis zu einer Einheit von 1000 Mark.

Textkritischer Apparat

  1. Auch als s(chilling) und (pfennig) aufzulösen.

Anmerkungen

  1. Ich danke den Restauratoren Inga Blohm und Markus Tillwick für die Überlassung der Dokumentation zu der von ihnen durchgeführten Restaurierungsmaßnahme und entscheidende Hinweise zur Funktion des Tischs.

Nachweise

  1. Kat. Stadt im Wandel, Bd. 2, Nr. 884, S. 1022.
  2. Richard Hergenhahn, „Mache für mich Linihen ...“: Katalog der erhaltenen originalen Rechentische, Rechenbretter und -tücher der frühen Neuzeit. Annaberg-Buchholz 1999, Nr. 13, S. 22f.
  3. Inga Blohm u. Markus Tillwick, Dokumentation – Rechentisch um 1500, Rathaus (Alte Kanzlei). Lüneburg 2012 (ungedruckt).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 206 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0020603.