Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 157† St. Johannis 1488

Beschreibung

Grabplatte des Konrad Schellepeper. Die Grabplatte lag der Anordnung bei Rikemann zufolge wohl vor dem segenhuse, dem Anbau an der Nordseite des Turms (Dasselsche Kapelle), in der Nähe der Grabplatte der Eltern (Nr. 96).

Inschrift nach Rikemann.

  1. Anno Domini 1488 ipso die puerorum1) obÿt Conradus Schelpeper proconsul Lunaeburg(ensis)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1488 am Tag der (unschuldigen) Kinder starb Konrad Schellepeper, Lüneburger Bürgermeister.

Kommentar

Konrad Schellepeper war der Sohn des Bürgermeisters Johannes Schellepeper und der Ermegard Springintgut (vgl. Nr. 96). Im Jahr 1437 heiratete er Tibbeke Töbing. Seit 1465 ist er als Sülfmeister nachweisbar.2) Im Jahr 1452 wurde Konrad Schellepeper in den Rat gewählt, seit 1477 amtierte er als Bürgermeister, letztmalig als regierender Bürgermeister im Jahr 1485.3) In seine Amtszeit fiel der Prälatenkrieg, in dessen Verlauf Konrad Schellepeper wie die anderen Mitglieder des Alten Rats entlassen und 1456 wieder eingesetzt wurde. Vom 11. Juni bis 7. August 1455 saß Schellepeper wie sein Amtskollege Johann Springintgut (vgl. Nr. 120) im Turm in Haft.4)

Anmerkungen

  1. 28. Dezember.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Schellepeper.
  3. Stahl, Ratslinie, Nr. 202, S. 169.
  4. Springensguth, Tod im Turm, S. 292. Die Angabe, Konrad Schellepeper sei vor 1485 gestorben (ebd.), erfolgte in Unkenntnis der Grabschrift.

Nachweise

  1. Rikemann, Libellus, fol. 17r.
  2. Büttner, Genealogiae, Stammtafel Schellepeper.

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 157† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0015700.