Inschriftenkatalog: Lüneburg (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 100: Stadt Lüneburg (2017)

Nr. 89 St. Nicolai 1445

Beschreibung

Glocke, ‚Katharinenschelle‘. Bronze. Die Glocke wurde für St. Lamberti gegossen und nach dem Abriss der Kirche im Jahr 1871 zusammen mit der Marienglocke (Nr. 165) in dem neuen Turm von St. Nicolai aufgehängt. Die Glocke ist eher schlicht gestaltet. Um die Schulter verläuft die Inschrift in erhaben gegossenen Buchstaben einzeilig zwischen Stegen, darunter abhängendes Blattornament. Die Worttrenner in Form von Kleeblattkreuzen.

Maße: H.: 66 cm; Dm.: 81 cm; Bu.: 3 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Andreas Philipp, Göttingen [1/1]

  1. katerina · ik · hete ·ghert · klinghe · dea) · mi · ghegoten · hat ·got · gheve · siner · sele · rat ·anno · d(omi)ni · m · cccc · xlvb) ·

Übersetzung:

Katharina heiße ich. Gert Klinge (ist es), der mich gegossen hat, Gott helfe seiner Seele. Im Jahr des Herrn 1445.

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Bei der gotischen Minuskel handelt es sich um scharf konturierte Buchstaben mit kräftigen Buchstabenelementen, die durch feine Zierhäkchen und Begleitstriche geschmückt sind. Zu dem Glockengießer Gert Klinge vgl. Nr. 73.

Textkritischer Apparat

  1. de fehlt bei Dithmers u. Gebhardi.
  2. XIX Dithmers u. Gebhardi.

Nachweise

  1. Dithmers, Chronik, p. 109.
  2. Gebhardi, Collectanea, Bd. 3, p. 105 (nach Dithmers?).
  3. Schecke, Lüneburg, [p. 9].
  4. Bode, Kirchen, Nr. 262.
  5. Wrede, Glocken, S. 33.
  6. Mithoff, Kunstdenkmale Fürstentum Lüneburg, S. 151.
  7. Hellwig, Ghert Klinghe, Katalog Nr. 9, S. 172.
  8. Wiesenfeldt, Glockengeschichte, S. 46 (nach Wrede).

Zitierhinweis:
DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 89 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di100g019k0008903.