Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 279 Kleestadt, Evangelische Kirche 1595

Beschreibung

Grabplatte des Heinrich Eberhard Schütz von Holtzhausen. Die aus rotem Sandstein gefertigte Platte steht heute an der Mauer gegenüber dem Haupteingang der Kirche und wird fast ganz von einem Dornenstrauch verdeckt. In der Mitte des Feldes ist ein Rundmedaillon mit zwei Wappen unter einem Helm mit Helmzier angebracht. Auf dem Rand des Medaillons läuft eine nicht mehr lesbare Inschrift um. Darunter befindet sich eine Rechtecktafel mit der Grabinschrift. Ursprünglich war in den vier Ecken der Platte je ein Wappen vorhanden, doch ist das Wappen in der linken unteren Ecke offenbar abgeschlagen und die Fläche dann überputzt worden. Die Platte zeigt sehr starke Abwitterungsschäden, durch die das Wappen in der oberen linken Ecke und die Wappen des Medaillons kaum noch zu erkennen und die Texte ganz oder teilweise unlesbar geworden sind.

Maße: H. 140, B. 72, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. A[(N)NO . . . / . . . / . . . / . . . / . . . S]CHVTZEN VO(N) / HOLTZ[HAVSEN . . .] DER EDLE(N) V(N)D / TV[GENTSAMEN . . .] ANNA / [. . .] GEBORNE VO(N) / [. . . / . . .] VMB / [. . .] ALLEN / [. . . / . . .]

Wappen:
Schütz von Holtzhausen; Babenhausen; Schütz von Holtzhausen, (verloren);1) Babenhausen, Rodenstein.

Kommentar

Nach den Wappen und dem noch lesbaren Text zu schließen, gehört die Platte zu einem Nachkommen aus der Ehe des Philipp Eckart Schütz von Holtzhausen mit Anna Maria von Babenhausen.2) Dieser Ehe entstammte als einziges Kind der 1595 im Alter von vier Jahren verstorbene Heinrich Eberhard,3) um dessen Grabplatte es sich folglich handeln muß. Sie gleicht in der Gestaltung im wesentlichen den Platten für seine Mutter und deren Vater Wolff von Babenhausen,4) doch zeigt sie zwei Unterschiede, die sich durch den frühen Tod Heinrich Eberhards erklären. Während die Platten für Anna Maria und Wolff im Rundmedaillon zwei Vollwappen zeigen, trägt diese Platte im Medaillon zwei Wappen unter einem Helm mit der Helmzier des Wappens Schütz von Holtzhausen. Die nur noch undeutlich erkennbaren Wappen haben offenbar die Elternwappen wiederholt. Außerdem sind die Abmessungen der Platte deutlich geringer als bei den beiden Erwachsenen.

Anmerkungen

  1. Nach der Stammtafel müßte sich hier das Wappen Brendel von Homburg befunden haben.
  2. Zu ihnen vgl. die vorangehende Nr.
  3. Humbracht, Stammtafeln 161.
  4. Zu ihm vgl. 284.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 279 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0027906.