Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 269 Berkach, Rathaus 1592 oder 1597?
Beschreibung
Namensinschriften am nordöstlichen Eckständer des Fachwerkhauses. Inschrift (A) steht auf der östlichen Giebelseite, während sich Inschrift (B) auf der nördlichen Traufseite befindet. Die eingekerbten Buchstaben sind mit weißer Farbe nachgezogen worden, doch scheint die Nachmalung nicht immer die exakte Form der Buchstaben wiederzugeben. Die auf den nordwestlichen Eckständer aufgemalte Jahreszahl 1594 ist modern.
Schriftart(en): Kapitalis.
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/3]
- A
ME / NICLAVS / NAVMAa)
- B
HANS / WOL[FF]b) / DIEL KOLB
Textkritischer Apparat
- Der Name ist vielleicht zu NAVMA(NN) zu ergänzen.
- Heute sind zwei Minuskel-f zu sehen, die aber möglicherweise auf eine spätere Veränderung zurückzuführen sind.
Anmerkungen
- Quartalblätter NF 3, Nr. 7 (1902) 302.
- Walbe, Fachwerk 43; ihm folgen u. a. Winter, Bürgerhaus 281 und Spille, Rathäuser 148.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 269 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0026908.
Kommentar
Das genaue Baudatum des Rathauses ist unsicher. Laut einer Nachricht von 1902 wies eine zum Teil zerstörte Inschrift die Jahreszahl 1592 auf,1) während nach Walbe die Jahreszahl 1597 an dem Rathaus stand.2) Eine Verlesung der in dieser Zeit üblichen Z-förmigen 2 zu einer 7 ist bei einer entsprechenden Beschädigung durchaus denkbar. Die Jahreszahl ist heute nicht mehr zu sehen, doch könnten die Namensinschriften zu der 1902 nur noch teilweise erhaltenen Inschrift und damit in die Erbauungszeit gehören. Da die genannten Personen nicht belegbar sind und die heutige Fassung keine sichere paläographische Analyse zuläßt, bleibt die Einordnung der Inschriften in die Erbauungszeit hypothetisch.