Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 243 Seeheim 1579 ff.

Beschreibung

1) Darmstädter Straße 15: Jahreszahl und Marke auf einem Torbogenschlußstein, der heute rechts neben dem Eingang eingemauert ist. Die Ziffern sind in Kontur geschrieben. Das Wappen ist zwischen der zweiten und der dritten Ziffer angebracht.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/8]

  1. · 1 · 5 · 7 · 9a)

Wappen:
Desch.1)

Kommentar Die Initialen des Wappens beziehen sich auf den Wirt und Krämer Matthes Desch, seinen Sohn Philipp und dessen Frau Anna, die Philipp 1591 heiratete. Ihr Geburtsname ist unbekannt.2) Kunz geht aufgrund der Ziffern im Wappen davon aus, daß der Stein erst 1592 gefertigt wurde, doch wurden in diesem Jahr vermutlich nur die 92 und die Initialen AH nachgetragen. 2) Bergstraße 3 (Pfarramt): Im Toreingang aus rotem Sandstein befindet sich oben die jüngste Jahreszahl (D), deren erste beiden Ziffern links und deren letzte beiden Ziffern rechts im Gewände stehen. Unter ihnen ist auf beiden Seiten des Gewändes jeweils ein leerer Wappenschild angebracht. In derselben Anordnung folgen darunter eine ältere Jahreszahl (A) und fünf Initialen. Eine weitere Jahreszahl (B) befindet sich im Sturz des Hauseingangs, zwischen deren zweiter und dritter Ziffer ein fast unkenntlich gewordenes Steinmetzzeichen (Nr. 27) eingeritzt ist. Die Jahreszahl wird im Sturz des Kellereingangs wiederholt (C).

  1. A

    15 / 82 / 2 / A[..]VSb)

  1. B

    1589

  1. C

    1589

  1. D

    15//90

3) Burgstraße 14: Jahreszahl im Sturzbogen des Kellereingangs. Die Ziffern zeigen starke Verwitterungsspuren.

  1. 1606

4) Darmstädter Straße 20: Jahreszahl und Wappen auf dem Scheitelstein eines Torbogens. Der Stein ist heute in Zweitverwendung über der Haustür vermauert. Das Wappen ist zwischen der zweiten und der dritten Ziffer angebracht.

  1. 1615

 
Wappen
Jakob Ansheimer.3)

Kommentar

Der Küfer Jakob Ansheimer heiratete 1617 und starb 1633.4)

5) Burgstraße 3: Jahreszahl und Wappen auf einem Stein, der heute in der Wand der Scheune eingemauert ist und vermutlich aus dem Sturzbogen der Hofeinfahrt stammt. Das Wappen ist zwischen der zweiten und der dritten Ziffer angebracht.

  1. 1619

 
Wappen
unbekannt.5)

Textkritischer Apparat

  1. 1571 Kunz, Rundgang 180.
  2. Die Ziffer 2 ist nicht eindeutig, da sie auch als Z gelesen werden kann. Möglicherweise ist die Stelle zu2 A[VG]VS(TI) aufzulösen.

Anmerkungen

  1. Vierkopfschaft, flankiert von M(ATHES) D(ESCH), darunter Mittelkreuzsprosse mit angesetzten Schäften, oben flankiert von den Ziffern 9 und 2, unten verschränkt mit S und flankiert von P(HILIPP) D(ESCH), darunter A(NNA) H.
  2. Kunz, Rundgang 179 f.
  3. Geteilt; rechts oben die Initialen I(ACOB) A(NS)H(EIMER), über dem A ein Küferschlegel mit zwei gekreuzten Reithaken, über dem H ein Vierkopfschaft; oben links ein Zirkel; unten ein liegendes Weinfaß.
  4. Kunz, Rundgang 181.
  5. Hufeisen, flankiert von W und ST, darunter M und G. Zum Hufeisen vgl. Azzola/Bormuth, Handwerkszeichen der Hufschmiede 570 f. mit Abb. 3.

Nachweise

  1. Dammann, Kdm. 263 f., 265 f.
  2. Kunz, Geschichte 36.
  3. Kunz, Rundgang 176, 180 f.
  4. Dehio, Hessen 801 (2).

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 243 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0024301.