Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 229 Privatbesitz, aus Darmstadt, Schloß (?) 1576

Beschreibung

Namensinschriften auf einem Familienbild in Öl auf Holz, das links den Landgrafen Georg I., in der Mitte seinen ersten Sohn Philipp Wilhelm und rechts seine Frau Magdalena zur Lippe vor einer grünen Draperie zeigt. Georg und Magdalena sind in spanischer Tracht dargestellt, während Philipp ein langes weißes Hemd mit Halskrause trägt. Die Inschriften für die Eltern befinden sich in goldener Schrift auf schwarzem Grund in weiß gerahmten Kartuschen neben ihren Köpfen, während die Inschrift für Philipp in gleicher Weise über ihm angebracht ist. Als Worttrenner und als Kürzungszeichen dienen auf die Grundlinie gesetzte Punkte. Das Bild kam aus dem Nachlaß des Landgrafen Ferdinand von Hessen-Homburg in die Miniaturen-Sammlung des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein und befindet sich heute in Privatbesitz. Ursprünglich dürfte es als Erinnerungsstück für die Residenz in Darmstadt gefertigt worden sein, wo bis 1917 noch eine Kopie des Bildes vorhanden war, die sich heute ebenfalls in Privatbesitz befindet.

Maße: H. 29, B. 20, Bu. 0,2 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/4]

  1. A

    Georg. V(on) G(ottes) G(naden) Landgrau / zu Hessen, Graue zu Catzene(ln)-/ bogen E(t)c(etera) AEtatis sue 29 / Anno 1576.

  2. B

    philip Wilhelm. v(on) G(ottes) G(naden) Landt=/graue zu Hessen. Graue zu / Catzenelnbogen E(t)c(etera) Geboren / den 16 Iunÿ. Anno. 1576. / Gestorben den 4. Octobris / desselbigen Jahrs.

  3. C

    Madalena.a) v(on) G(ottes) G(naden) Landgreuin / Zu Hessen. E(t)c(etera) Geborne greuin / Zur Lippe. AEtatis suae. 24. / Anno 1576.

Kommentar

Die Inschriften sind in einer rechtsgeneigten humanistischen Minuskel geschrieben, bei der die Hasten des langen s deutlich unter die Grundlinie reichen. Das a ist einstöckig.

Das Bild wurde anläßlich des Todes Philipp Wilhelms geschaffen und läßt ebenso wie sein Epitaph die großen Hoffnungen erkennen, die das Fürstenpaar an die Geburt des ersten Sohnes geknüpft hatte. Mit ihm wäre im Falle seines Überlebens das Fortbestehen der neuen Linie Hessen-Darmstadt gesichert gewesen.1)

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu und zu den Personen die vorangehende Nr.

Nachweise

  1. Miniaturen Sammlung Taf. 3, Abb.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 229 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0022906.