Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 218† Dieburg, Katholische Pfarrkirche 1570

Beschreibung

Meister- und Herstellungsinschrift mit Gußjahr auf einer Glocke. Auf der Flanke befand sich die Darstellung der Geißelung und der Dornenkrönung Christi. Die Haube war mit 14 und der Schlagring mit acht römischen Münzen verziert. Die Glocke wurde 1929 von der Glockengießerei Hamm in Frankenthal umgegossen. Im Jahr 1941 mußte sie für Kriegszwecke abgeliefert werden und wurde zerstört.1)

Nach Herchenröder.

Maße: Dm. 80 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. N(IKOLAVS) GÖBEL GOSS MICH ZV FRANKFVRT 1570

Kommentar

Nikolaus Göbel wurde 1530 als Sohn des Frankfurter Glockengießers Conrad Göbel geboren. Als sein Vater im Jahr 1560 arbeitsunfähig wurde, übernahm Nikolaus die Gießhütte. Er starb 1576.2)

Nachdem der Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg im Jahr 1569 der Stadtgemeinde Dieburg die Minoritenkirche als neue Pfarrkirche übergeben hatte,3) gab die Gemeinde diese Glocke als zweite Glocke für das Geläut der Kirche in Auftrag.4)

Anmerkungen

  1. Karst 6 f.
  2. Bund, Glockengießer 189.
  3. Vgl. dazu Nr. 215.
  4. Karst 6.

Nachweise

  1. Ebersmann, Dieburger Kirchenglocken 30.
  2. Herchenröder, Kdm. 60.
  3. Karst, Glocken 6.
  4. Die Glocken der Stadtpfarrkirche 33.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 218† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0021802.