Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 187 Groß-Umstadt, Evangelische Kirche 1. H. 16. Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte. Die Platte aus rotem Sandstein wurde bei der Renovierung der Kirche (1967 – 69) aufgefunden und befindet sich heute außen gegenüber der Nordwand des Langhauses. Erhalten sind nur noch Teile der unteren und der linken Leiste sowie ein Stück des Feldes. Dort sind im unteren Teil zwei Vollwappen angebracht, von denen das heraldisch linke jedoch nicht mehr identifizierbar ist. Als Worttrenner dienen Quadrangeln.

Maße: H. 158, B. 94, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. [. . .]em · vo(n) · prvinheim · / · dem · got · gnot ·

Wappen:
Bommersheim-Praunheim; unkenntlich.

Kommentar

Die im Vierlinienschema geschriebene Minuskel ist voll entwickelt. Als einzige Besonderheit weist sie ein g auf, dessen Haste den als Deckbalken gestalteten oberen Teil des gebrochenen Bogens durchschneidet. Ein entsprechendes g ist in der Grabinschrift für Johann von Löwenstein (?) vorhanden.1) Die Inschrift läßt sich im Vergleich mit den übrigen Minuskelinschriften aus Groß-Umstadt der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zuordnen.

Aus den Worten dem got gnot ergibt sich, daß auf der Platte ein männliches Familienmitglied aus dem Geschlecht von Bommersheim-Praunheim verewigt war. Durch den Verlust des Namens und des Wappens der Ehefrau ist eine Identifizierung jedoch nicht möglich.

Anmerkungen

  1. Vgl. die vorangehende Nr.

Nachweise

  1. Brenner, Grabplatten 44.
  2. Scholz, Inschriften 74, Nr. 29.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 187 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0018702.