Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 159 Babenhausen, Evangelische Kirche 1530

Beschreibung

Grabplatte des Ottphilipp von Düdelsheim.1) Die Platte aus rotem Sandstein liegt heute im südlichen Seitenschiff. Die Inschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um und wird unten im Feld in zwei Zeilen fortgesetzt. Als Worttrenner dienen Quadrangeln. Die rechte Leiste ist stark abgetreten. Ein Vollwappen nimmt das Feld ein, in dessen oberer linker Ecke sich ein Steinmetzzeichen (Nr. 6) befindet.

Maße: H. 191, B. 91, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. Anno d(omi)ni · 1 · 5 · 30 / iar vff mitwochen des helgen crivsa) tag / erhebvng ist gest/orben der ernveste otphillipps von dvd//elszheym dem / got genodt

Datum: 14. September 1530.

Wappen:
Düdelsheim.

Kommentar

Die Minuskel ist im Zweilinienschema ausgeführt. Beim d ist der linke Bogenabschnitt sehr kurz, beim e wird der zu einem Strich reduzierte Balken an den senkrechten Teil des gebrochenen Bogens zurückgeführt, und das g steht stets spiegelverkehrt auf dem Kopf. Das h besteht aus einer kurzen Haste, die in der oberen Hälfte des Schriftbandes steht, und einem kurzen gebrochenen Bogen, der in der unteren Hälfte des Schriftbandes steht und in einem nach links geschwungenen Zierstrich ausläuft.2)

Ottphilipp war ein Sohn des Eberhard von Düdelsheim und der Anna von Dürn.3)

Textkritischer Apparat

  1. So für Kreuz.

Anmerkungen

  1. Herchenröder, Kdm. 29 gibt irrtümlich an, es handle sich um die Platte eines „Philipp Vollard“.
  2. In erhebvng bricht der Bogen des h allerdings unten nach rechts um.
  3. Vgl. Nr. 156; Wagner, Beiträge 459 f., der das Todesjahr Ottphilipps gegen die Inschrift mit 1539 angibt.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 159 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0015903.