Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)

Nr. 156 Babenhausen, Evangelische Kirche 1527

Beschreibung

Grabplatte des Eberhard von Düdelsheim und seiner Frau Anna von Dürn. Die Platte aus rotem Sandstein liegt heute im südlichen Seitenschiff. Die Inschrift läuft auf dem Rand um. Von der oberen Leiste ist ein Stück abgetrennt worden, die übrigen Leisten zeigen erhebliche Abtretungsspuren. Dies gilt auch für das Feld, das von zwei Vollwappen und einer darunter angebrachten Inschriftentafel ausgefüllt wird, deren Text nicht mehr lesbar ist. Die Form der Worttrenner läßt sich nicht mehr eindeutig bestimmen, doch dürfte es sich um Quadrangeln handeln.

Maße: H. 213, B. 105, Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/2]

  1. [An(n)o · d(omi)ni . . . ist Eb]/erharta) · vo(n) · Dvdelszhy[m am]ptma(n) · v(on) · babe(n)hvsen ges[torben .... / ...] tag d[es .....] vnd · anna · vo(n) / dhoren · vf · de(n) xv · tag des · merce(n) den [sel]e(n)b) beyd[e(n)] got · gnedihc) · sei(n) · wel ·

Wappen:
Düdelsheim; unkenntlich.

Kommentar

Die Minuskelbuchstaben stehen oft dicht gedrängt und sind in einigen Fällen etwas unregelmäßig gehauen. Auffällig sind das g, das im Zweilinienschema bleibt und dadurch mit einem sehr kurzen gebrochenen Bogen gebildet ist, und das runde o in anna von.

Eberhard war ein Sohn des Philipp von Düdelsheim und dessen Frau Demuth.1) Er ist von 1518 bis 1524 als Amtmann in Babenhausen nachweisbar.2) Als Todesdatum wird der 12. März 1527 angegeben.3) Für Eberhards Frau Anna von Dürn nennt Humbracht 1517 als Todesjahr.4) Nach dem Inschriftentext ist sie aber offenbar am 15. März desselben Jahres wie ihr Mann gestorben, da sich in den vorhandenen Textlücken ein zusätzliches Todesjahr nicht unterbringen läßt.

Textkritischer Apparat

  1. Von den in der Klammer angegeben Buchstaben sind die unteren Hastenenden noch zu erkennen.
  2. Von den ersten Buchstaben des Wortes sind noch Hastenreste zu erkennen.
  3. Sic!

Anmerkungen

  1. Humbracht, Stammtafeln 260; Wagner, Beiträge 459 f.
  2. Wagner, Beiträge 460; Müller, Ortsnamenbuch 34.
  3. Humbracht, Stammtafeln 260; Wagner, Beiträge 460; im Jahr 1528 ist Bastian Forstmeister als Amtmann nachweisbar, vgl. Müller, Ortsnamenbuch 34.
  4. Humbracht, Stammtafeln 260.

Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 156 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0015609.