Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 82 Seeheim, Evangelische Kirche 1483
Beschreibung
Gußjahr, Namensansage, Glockenspruch sowie Meister- und Herstellungsinschrift auf einer Bronzeglocke. Die Inschrift läuft auf der Schulter zwischen Stegen um. Als Worttrenner dienen Quadrangeln mit paragraphzeichenförmig ausgezogenen Zierstrichen und die aufgestellten Blüten des Frieses. Der untere Steg ist mit einem hängenden Blütenfries verziert. Die Glocke trägt keinen weiteren Schmuck.
Maße: H. 107, Dm. 104, Bu. 2,8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ · anno · d(omi)ni · m cccc lxxxiii ·osanna · heis · ich ·in · marien · er · lvd · ich ·meinster · iorg · zv · spier · gos · mich ·ihesos
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Anmerkungen
- Demandt, Kirchenorganisation 151.
- Vgl. Beissel, Geschichte 195 ff.
- Vgl. dazu die vorangehende Nr. und Nr. 90.
Nachweise
- Dammann, Kdm. 257.
- Kunz, Geschichte 41.
- Kunz, Kirchen 134.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 82 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0008200.
Kommentar
Ein Marienpatrozinium ist für die Seeheimer Kirche nicht nachweisbar.1) Die Nennung Marias in der Inschrift geht auf die im 15. Jahrhundert weit verbreitete Marienverehrung zurück.2) Die Glocke ist hinsichtlich der Model, des Frieses und der Inschrift weitgehend mit der Jugenheimer Glocke von 1483 und der Eschollbrückener Glocke von 1488 identisch, die ebenfalls von Jörg zu Speyer gegossen wurden.3)